Schmerzen haben keine Uhr: Zahnarzt hilft bis in der Früh
Gottfried Konnerth ist ein besonderer Zahnarzt: Selbst die ärgsten Notfälle nennen ihn „Dr. Schmerzfrei“. Besonders auch die Ordinationszeiten: zweimal die Woche von 17 Uhr bis 4 Uhr früh.
Eine Karriere lang war Gottfried Konnerth (63) nur ein guter Zahnarzt. In deutschen Nobelordinationen sorgte er für strahlendes Lächeln der Schickeria und verdiente auch wirklich blendend daran. Aber Geld allein ist kein Glücksgarant. Die Folge: „Ein Punkt der Sättigung und Langeweile“, erzählt der Mediziner. Zu der Zeit erfuhr Konnerth, dass es in Wien keinen Notdienst bis in den Morgen gibt. Die Info verlieh dem Deutschen neuen Biss. Er übersiedelte an die Donau, um wieder den Kit- zel einer Herausforderung zu spüren. Die Intention: „Ein anderes ‚Erlebnis Zahnarzt‘ – ohne Angst.“Große Worte für schlotternde Gestalten, die nachts beim Notdienst klingeln – mit rasenden Schmerzen, eitrigem Kiefer oder abgebrochenen Zähnen. Aber wie’s aussieht, erleben sie bei Konnerth tatsächlich eine schöne Überraschung: Patienten nennen den einfühlsamen Könner mittlerweile „Dr. Schmerzfrei“. Er selbst bilanziert stolz: „99 Prozent spüren die Behandlung nicht.“Resultat: Die Ordination in der City mit den originellen Öffnungszeiten (zweimal die Woche, 17 Uhr bis 4 Uhr) ist stark frequentiert. Auf Wunsch sind auch Nachbehandlungen (zu anderen Terminen) möglich. Eine Goldgrube ist die Praxis aber für den Doktor nicht. Als Wahlarzt verrechnet er streng vorgegebene Tarife, Patienten bekommen 80 Prozent von der Krankenkasse zurück. Spätes Glück: Früher war für Konnerth im Beruf der Verdienst relevant. Jetzt macht er sich lieber verdient