„Grasser-Konto traf mich wie Blitz“
Er habe „mitgeholfen, dass ein Amtsträger aus einem Geschäft der Republik 2,4 Millionen Euro kasssiert hat“, gestand Lobbyist Peter Hochegger (68) gestern vor Gericht. Er sprach von Karl-Heinz Grasser. Ein Durchschnittsösterreicher müsste 370 Jahre arbeiten, um 9,6 Millionen Euro zu verdienen. Lobbyist Peter Hochegger und Kumpanen schafften das bei einem einzigen schmierigen Deal. Gestern schämte er sich vor Richterin Marion Hohenecker dafür. Getrieben von Gier sei er „Teil eines Systems gewesen, in dem sich Wenige schamlos bereichern und der Rest auf der Strecke bleibt.“Aber als er 2015 im Gefängnis saß, beschloss Hochegger, nicht länger mitzuspielen und supersauberen Tisch zu machen. Mittwoch vor Gericht klang das dann so: 2004 habe ihm Grasser-Trauzeuge Walter Meischberger „das Projekt“Buwog-Verkauf angetragen, bei dem viel zu verdienen sei. Denn „politischer Wille“sei, dass ein „Ö-Konsortium“(Immofinanz und Raika OÖ) den Zuschlag bekomme. Grasser-Freund Ernst Plech würde dort Türen öffnen, damit Hochegger für den Erfolgsfall eine „Provision“aushandeln könne. Meischberger selbst werde im Hintergrund „nützliche Informationen“liefern. Die gab es tatsächlich – bis zum Verrat des Höchstgebotes der Konkurrenz. Dafür schwappten dann (in fünf Tran- chen) 9,6 Millionen unversteuert in eine Briefkastenfirma Hocheggers auf Zypern. Rund ein Viertel davon behielt er ein. Den Großteil leitete er auf Wunsch Meischbergers nach Liechtenstein weiter. Hochegger: „Und zur Abwicklung habe ich seinen dortigen Bankberater in Wien getroffen.“In einem Hotel habe ihm Christoph W. einen Zettel mit drei Kon- ten gezeigt, auf die das Schmiergeld verteilt werde – das Konto „Nathalie“gehöre Meischberger, „Karin“gehöre Plech und das Konto 400.815. Das gehöre „eurem Partner, dem Herrn Grasser“, habe der Banker gefeixt. Hochegger: „Das traf mich wie ein Blitz, weil ich wussste, damit war ich an einem Kriminalfall be- teiligt. Aber ich habe weiter kassiert und geschwiegen.“Er hielt auch den Mund, als Meischberger 2007 nach dem Kauf einer Yacht jubelte: „Ohne Karl-Heinz hätten wir das nie geschafft“. Zwei Jahre später flogen die Zahlungen auf