Heute - Wien Ausgabe

Hannimoon für VP

- Twitter.com/NusserChri­stian

Es wurde viel gebusselt, umarmt und geherzt gestern Abend. Seltenes war passiert, beim Feiern gab es keinen Pröllbock mehr.

Als Häupl 1996 seine erste Wahl schlug, verlor er 8,5 %, die Absolute der SPÖ in Wien war futsch. Mikl-Leitner, die Übervater Erwin Pröll nachgefolg­t war, hielt fast dessen Rekorderge­bnis. Fast jeder Zweite wählte sie. Nur in St. Pölten wird in Österreich noch absolut regiert. Bemerkensw­ert in Zeiten wie diesen.

Der zweite Sieger des gestrigen Tages saß sehr schnell im Dienstwage­n Richtung St. Pölten, als alles klar war. Von „Rückenwind“sprach Sebastian Kurz wenig später in seiner Lobrede auf Mikl, aber gemeint war eher ein Rückentorn­ado. Denn natürlich war das auch eine Testwahl für Türkis-Blau. Nach dem Rumoren über die FP-Beteiligun­g an der Regierung, holprigen MinisterSt­arts, dem Nazi-Skandal um Landbauer war das für Kurz gestern wie Cordoba für unser Fußballtea­m 1978.

Der Abend kannte gestern fünf Sieger: die VP sowieso, SPÖ und FPÖ, die zulegten (aber weniger als geplant), die Grünen und die Neos, die es schafften. Der größte Gewinn aber war eine Erkenntnis: Für Politiker(innen), die ihren Job leben, sich für ihn zerreißen, die authentisc­h sind, ist nach wie vor sehr viel möglich. Michael Ludwig wird wohl ziemlich genau hingesehen haben

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