Nur 7.000 Euro für 2 Monate im Koma
Nach dem Fehler eines Mediziners kämpften Mutter Enesa Z. (26) und Söhnchen Emir ums Überleben. Jetzt, zwei Jahre danach, soll sie mit lächerlichen 7.000 Euro Entschädigung getröstet werden.
60 Tage im Koma, drei Monate im Spital, mehrere Organversagen – Enesa Z. aus NÖ rang nach einem Fehler durch ihren Arzt lange mit dem Tod. Jetzt soll sie mit nur 7.000 € von der Haftpflichtversicherung des Mediziners entschädigt werden.
Vor gut zwei Jahren hatte der Gynäkologe zuerst fälschlicherweise eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert, die werdende Mutter verzieh ihm diesen Fehler. Doch dann bekam sie im Jänner 2016 rasende Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit. Ihr Partner brachte die 26-Jährige zum selben Mediziner. Sie hatte einen Blutdruck von 280 zu 200 – doch der Arzt schickte sie heim, statt sie sofort ins rettende Spital bringen zu lassen! Zu Hause kippte Enesa Z. dann um.
Freund Elvis S. schnappte
die 26-Jährige und raste mit ihr ins Spital Hainburg, mit dem Helikopter ging es dann weiter nach Mistelbach. Dort wurde dann in der 31. Schwangerschaftswoche per Notkaiserschnitt entbunden.
Anschließend wurde Enesa Z. samt Baby nach St. Pölten überstellt. Sie lag zwei Monate im Koma, wurde am Kopf operiert und hatte Lungen-, Leber-, und Nierenversagen.
Emir kam auf die Frühchenstation, wurde aber immer wieder zur Mama gelegt. Und tatsächlich: Nach 60 Tagen erwachte sie. Heute geht es Emir gut, aber Enesa leidet an Spätfolgen.
Die Versicherung will sie mit 7.000 Euro abspeisen. Patientenanwalt Gerald Bachinger: „Es war ein Fehler ihres Arztes, daher ein Behandlungsfehler. Sie mit einem Butterbrot abspeisen zu wollen, ist verwerflich.“