Heute - Wien Ausgabe

Regierung will „Germania“auflösen

- (bob, lie)

Türkis-Blau leitet ein Auflösungs­verfahren gegen die Burschensc­haft „Germania“ein. Das gab VP-Kanzler Kurz gestern bekannt. FP-Chef Strache will Udo Landbauer weiter nicht aus der Partei ausschließ­en.

Nach dem Skandal um die Nazi-Liedtexte in Büchern der „Germania“droht der rechten Burschensc­haft jetzt das Aus. Kurz hat mit FP-Innenminis­ter Kickl vereinbart, dass ein Auflösungs­verfahren eingeleite­t wird. Das heißt: Die Behörden prüfen das Aus für die Burschensc­haft nach Paragraf 29 des Vereinsges­etzes.

Erstmals forderte der Kanzler gestern auch politische Konsequenz­en für FP-Stadtrat Landbauer, Ex-Vizevorsit­zender der „Germania“. Er teile Landeshaup­tfrau Mikl-Leitners Standpunkt, nicht

mit diesem in der Landesregi­erung zusammenzu­arbeiten, „zu hundert Prozent“. Ein Ausschluss sei aber Sache der niederöste­rreichisch­en FP.

FP-Chef Strache sieht weiter keinen Anlass für einen Ausschluss. Und bleibt dabei: Landbauer habe versichert, dass er die betreffend­en Texte nicht gekannt habe.

Mikl-Leitner begrüßt die Entscheidu­ng der Regierung: „Wenn es um den richtigen Umgang mit Antisemiti­smus und unserer Geschichte geht, darf es in unserem Land keine Zweifel geben.“

Die „Germania“würde „die Auflösung hinnehmen, wenn sie rechtlich korrekt ist“, so ihr Sprecher zur APA. Man warte das Verfahren ab, entscheide erst dann über eine Berufung

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Udo Landbauer (FP) und das Vereinslok­al der rechten „Germania“in Wiener Neustadt

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