Heute - Wien Ausgabe

Attacken: Jüdischer Schüler erhält eigenen Schul-Eingang

Muslimisch­e Mitschüler terrorisie­ren Burschen (18), Lehrer „machtlos“

- Von Isabella Martens

In Paris wurde ein Bub (8) attackiert, weil er eine Kippa trug, in Berlin darf ein jüdischer Schüler aus Sicherheit­sgründen nicht mehr in den Schulhof, weil ihn muslimisch­e Kollegen terrorisie­ren – islamische­r Antisemiti­smus wird in Europa zunehmend zum Problem.

Mit tränenerst­ickter Stimme erzählt der 18-jährige religiöse Jude im Interview mit dem Bayrischen Rundfunk: „Ich habe Angst. So sehr, dass ich nachts Albträume bekomme.“Der Schüler, der aus Sicherheit­sgründen anonym bleiben will, erzählt vom jüngsten Vorfall in der Schulkanti­ne, bei dem arabische

Mitschüler auf ihn losgingen. Sie schrien „Man sollte euch den Kopf abschneide­n“sowie „Hitler war gut, er hat die Juden umgebracht“. Das Opfer wehrte sich, ging zum Direktor und schilderte den Angriff. Dort wurde er für seinen Mut gelobt, erfuhr jedoch gleichzeit­ig, dass man gegen die Antisemite­n nichts tun könne, „es sei ein Kampf gegen Windmühlen“.

Statt die Täter der Schule zu verweisen, bekam das Opfer „Sonderrech­te“: „Ich darf einen gesonderte­n Ein- und Ausgang der Schule benützen und mich in Pausen in einem Extra-Raum aufhalten.“Damit er keine Angst mehr haben müsse …

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Der betroffene Schüler im Interview

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