„Heute“an der Nordkorea-Grenze
Wie sicher ist Olympia? „Kein Grund zur Sorge“, sagen Offizielle in Südkorea. Doch stimmt das wirklich? „Heute“an der Grenze zur diktatorischen Atommacht Nordkorea.
Minus 20 Grad hat es um 8 Uhr in Pyeongchang, wo in vier Tagen die 23. Olympischen Winterspiele starten. Wird es ein Fest? Hängt stark von Nachbar Nordkorea ab.
Nur 80 km sind es vom Abfahrtsstart zur Grenze der diktatorischen Atommacht. „Heute“fuhr dorthin. „Sie werden vom Militär überwacht. Soldaten zu fotografieren ist verboten“, lautet die Bedingung. Ein allerletzter Checkpoint vor dem militärischen Sperrgebiet: Die Aussicht ist beeindruckend und beängstigend. Vor mir: vier Kilometer Niemandsland. Drei Jahre führten Nordkorea und Südkorea Krieg, Millionen starben.
Das Ergebnis ist eine Demarkationslinie. Zwei Kilometer nördlich und südlich davon sind keine Soldaten erlaubt. Für die Natur ein Paradies, für die Menschen gefährliche Einöde. Der Strand könnte ein Surferparadies sein. Könnte. Hier herrscht Lebensgefahr. Landminen sind verborgen. Beide Länder lassen kein Auge von der Grenzlinie. Verborgene und sichtbare Geschütze sind darauf gerichtet.
Wie denken die Menschen? „Wir leben seit 60 Jahren wie in einem Krieg – obwohl wir ein Volk sind“, erzählt die Einheimische Shin. „Dank Olympia reden wir jetzt wieder miteinander.“