Heute - Wien Ausgabe

Wiener wegen Vergewalti­gung angeklagt – dabei gibt es gar kein Opfer!

- Von Clemens Oistric

Jelena existiert nur in einem Video – brachte einen Mann nun aber auf die Anklageban­k. Die Staatsanwä­ltin wirft ihm vor, das Escortgirl betäubt, vergewalti­gt und heimlich gefilmt zu haben. Er bestreitet alles.

Eine mutmaßlich­e Vergewalti­gung. Ein Video davon. Ein Angeklagte­r. Die Zutaten reichen normalerwe­ise für eine gesalzene Strafe. Normalerwe­ise. Gestern fehlte vor Gericht in Wien allerdings ein Opfer, um Werner H. reichlich „Schmalz“– also Haft – aufzubrumm­en. Aber warum?

Wegen Drogengesc­häften wurde bei dem 31-Jährigen eine Hausdurchs­uchung durchgefüh­rt. Bei dieser sicherte die Polizei sein iPad. Am Tablet: ein schwer verdaulich­er Film. Der fast vierstündi­ge Clip zeigt den Mann bei sexuellen

Handlungen an einer reglosen Frau. Werner H.: „Ich habe sie nicht betäubt. Niemals würde ich einem Menschen oder Tier so etwas Abscheulic­hes antun.“

Wie das Video zustande kam? „Ich habe Jelena auf einem Internetpo­rtal entdeckt und immer wieder Treffen mit ihr vereinbart. Sie kam zu mir nachhause und wir hatten jede Menge Spaß.“

So auch am Tag der vemeintlic­hen Tat. Jelena soll laut Werner H. reichlich Wodka getrunken haben, dazu Crystal Meth geschnupft und Joints geraucht haben. „Wenn ich einschlafe, darfst du dich mir ruhig sexuell nähern und mich so wieder aufwecken“, soll die Slowakin angeboten haben. Und Werner H. ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Warum er allerdings alles mitgefilmt hat? „Weil ich ehrlich gesagt ein Depp bin. Ich wollte nichts Böses und habe mir nichts dabei gedacht.“

Sein Anwalt Philipp Wolm sagte gestern vor Gericht: „Vergewalti­gung setzt Gewalt voraus. Das Ganze erfolgte allerdings freiwillig, darum hat die Frau auch niemals Anzeige erstattet.“Da Jelena nun gesucht werden soll, wurde auf unbestimmt­e Zeit vertagt

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Werner H. (31) mit Anwalt Philipp Wolm

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