Wiener wegen Vergewaltigung angeklagt – dabei gibt es gar kein Opfer!
Jelena existiert nur in einem Video – brachte einen Mann nun aber auf die Anklagebank. Die Staatsanwältin wirft ihm vor, das Escortgirl betäubt, vergewaltigt und heimlich gefilmt zu haben. Er bestreitet alles.
Eine mutmaßliche Vergewaltigung. Ein Video davon. Ein Angeklagter. Die Zutaten reichen normalerweise für eine gesalzene Strafe. Normalerweise. Gestern fehlte vor Gericht in Wien allerdings ein Opfer, um Werner H. reichlich „Schmalz“– also Haft – aufzubrummen. Aber warum?
Wegen Drogengeschäften wurde bei dem 31-Jährigen eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Bei dieser sicherte die Polizei sein iPad. Am Tablet: ein schwer verdaulicher Film. Der fast vierstündige Clip zeigt den Mann bei sexuellen
Handlungen an einer reglosen Frau. Werner H.: „Ich habe sie nicht betäubt. Niemals würde ich einem Menschen oder Tier so etwas Abscheuliches antun.“
Wie das Video zustande kam? „Ich habe Jelena auf einem Internetportal entdeckt und immer wieder Treffen mit ihr vereinbart. Sie kam zu mir nachhause und wir hatten jede Menge Spaß.“
So auch am Tag der vemeintlichen Tat. Jelena soll laut Werner H. reichlich Wodka getrunken haben, dazu Crystal Meth geschnupft und Joints geraucht haben. „Wenn ich einschlafe, darfst du dich mir ruhig sexuell nähern und mich so wieder aufwecken“, soll die Slowakin angeboten haben. Und Werner H. ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Warum er allerdings alles mitgefilmt hat? „Weil ich ehrlich gesagt ein Depp bin. Ich wollte nichts Böses und habe mir nichts dabei gedacht.“
Sein Anwalt Philipp Wolm sagte gestern vor Gericht: „Vergewaltigung setzt Gewalt voraus. Das Ganze erfolgte allerdings freiwillig, darum hat die Frau auch niemals Anzeige erstattet.“Da Jelena nun gesucht werden soll, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt