Heute - Wien Ausgabe

Mordanschl­ag mit „Mon Chéri“– wird Fall neu aufgerollt?

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Im Februar 2008 fand der Bürgermeis­ter von Spitz (NÖ), Hannes Hirtzberge­r, eine Grußkarte mit einem „Mon Chéri“-Bonbon an der Windschutz­scheibe seines Autos. Die Praline war vergiftet. Als sie der Ortschef naschte, fiel er ins Koma, aus dem er nie mehr erwacht ist.

Schuld daran laut einem spektakulä­ren Indizienpr­ozess: der Winzer Helmut O. Der Sonderling lag mit dem Opfer in erbitterte­m Streit, und auf der Grußkarte fand die Kripo seine DNA. Resultat: lebenslang­e Haft.

Aber auch nach zehn Jahren im Gefängnis bestreitet der Winzer (65) die Tat. Und mit zwei neuen Gutachten will sein Anwalt Wolfgang Blaschitz jetzt eine Wiederaufn­ahme des Verfahrens erreichen. Quintessen­z des Antrags: Die StrychninM­enge des Anschlags passe nicht in eine Praline. Blaschitz: „Man kann auch nicht einen Doppler in ein Seidel-Glas füllen.“Für die Wirkung hätte der Täter 20 Bonbons gebraucht

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Winzer Helmut Osberger vor Gericht, r.: Opfer Hirtzberge­r

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