„Ich predige am Bierfass“
Keine Kirche, kein Altar, kein Kreuz – Olympia-Pfarrer Heimo Schäfmann predigt auf einem Bierfass. „Heute“bat den launigen 49-jährigen Steirer zu einem Gespräch über Gott und die Welt
Schäfmann sorgt im ÖsterreichHaus in Pyeongchang für den göttlichen Beistand, ist Ansprechpartner für Sportler, Trainer, Funktionäre, Fans – und macht vieles mehr. „Ich bin so etwas wie das Mädchen für alles. Ich arbeite hinter der Bar, als Servicekraft in der Küche und auch in der Tischler-Werkstatt. Vorhin gerade habe ich Bretter für ein Regal geschnitten“, erzählt Schäfmann.
Sein Hauptjob ist aber Pfarrer. Jeden Sonntag liest Schäfmann eine Messe. „Das wird gut angenommen, das letzte Mal waren 35 Leute da.“Um seine Herde besser überblicken zu können, steht er
dabei auf einem Bierfass. „Die Nähe zur Gastronomie ist leicht erklärt“, grinst Schäfmann, „ich habe mir mein Studium mit KellnerJobs finanziert. Außerdem habe ich auf Baustellen gearbeitet.“Hemdsärmelig statt Stehkragen! „Ich bin ein praktischer Typ. Die Leute bekommen durch mich ein anderes Priester-Bild“, sagt der Gottesmann, der im Bezirk Judenburg sechs Pfarren betreut.
Trost spendete Schäfmann zuletzt einer Mitarbeiterin im Österreich-Haus. „Sie musste heimfliegen, ihr Mann liegt auf der Intensivstation. Gott sei Dank ist er auf dem Weg der Besserung.“