TV-Gerät gepfändet: Wienerin zahlt für fremde Frau 664 Euro
Zehn Jahre alter Fernseher vor Versteigerung: Gönnerin zahlt Schulden
Eine 49-Jährige las von Sabine M.s (45) Schicksal, öffnete Herz und Brieftasche und überwies 663,81 € an den Anwalt des Gläubigers. Sabine M. ist überwältigt und wird ihren alten Fernseher behalten dürfen.
Eigentlich sollte man die gebürtige Niederösterreicherin vor den Vorhang holen, doch die jetzt in Wien lebende 49-Jährige bleibt bescheiden, will nur erklären, warum sie für eine wildfremde Frau 663,81 plus 1,50 € Überweisungskosten übernommen hat.
„Als ich den ,Heute‘-Artikel gelesen habe, habe ich mit Frau M. mitgelitten. Ich selbst hatte Anfang der 90er-Jahre das fragliche Vergnügen mit einem Exekutor. Ich war Anfang 20, verlor meinen Job, ging zum Arzt, musste ins Spital. Ich war übers Wochenende nicht versichert und wurde
trotz aller Bemühungen nicht rückversichert. Also musste ich 25.000 Schilling (Anm.: über 1.800 Euro ohne inflationäre Bereinigung) beinhart zahlen. Und nein, ich bin nicht reich, sondern nur eine ganz normale Bürgerin.“
Sabine M. ist baff ob so viel Edelmut und hofft, dass jetzt der Versteigerungstermin für den zehn Jahre alten Fernseher am 14. März hinfällig ist und sie ihren gepfändeten Laptop zurückbekommt. „Ich brauche meinen Laptop, weiß aber nicht, ob und wann ich ihn bekomme, weil mir leider keine Auskunft erteilt wird.“Sabine M. schaltete nun die Arbeiterkammer NÖ ein.
Wie berichtet waren ihr alter Fernseher und Laptop wegen einer offenen Rechnung beim Kabelanbieter vom Bezirksgericht Hollabrunn gepfändet worden