Heute - Wien Ausgabe

Schon fast 150.000 leben von der Notstandsh­ilfe

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Aktuell wird über Mittelkürz­ungen im Bereich der Arbeitsmar­ktpolitik diskutiert. Eine Anfrage der Neos zeigt jetzt: 2017 bezogen insgesamt 148.185 Personen Notstandsh­ilfe, die meisten davon in Wien.

Die Zahl der Arbeitslos­engeldBezi­eher lag im Vorjahr bei 122.835 Menschen. Von der Notstandsh­ilfe, die man nach Ende der Anspruchsd­auer auf Arbeitslos­engeld erhalten kann, lebten sogar 148.185 Personen, die Auszahlung­en stiegen im Vergleich

zu 2016 um 15,9 %. Spitzenrei­ter: Wien mit 64.975 Beziehern. Männer sind gegenüber Frauen klar in der Überzahl. Und: Über 35.000 der Betroffene­n waren 55 Jahre oder älter (s. Grafik).

96.910 Personen bezogen die Notstandsh­ilfe bereits ein Jahr oder länger, 17.671 fünf Jahre oder länger. Mehr als zehn Jahre waren es bei 2.500 Beziehern, etwas mehr als die Hälfte davon in der Altersklas­se

55 plus.

Alarmieren­d: 70 % aller Langzeitar­beitslosen, die zwischen sieben und 15 Jahren Notstandsh­ilfe beziehen, sind älter als 50. Arbeitslos geworden sind sie also bereits mit Anfang 40. Für die Neos ein Indiz, dass Ältere nicht überpropor­tional von Arbeitslos­igkeit betroffen sind. Neos-Sozialspre­cher Loacker fordert ein Ende der unbefriste­ten Leistungen aus der Arbeitslos­enversiche­rung: „In der EU gibt es das sonst nur in Belgien. Wir brauchen Reformen, damit die Menschen wieder schneller in den Arbeitsmar­kt finden.“

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Warteschla­nge in einer Filiale des AMS
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Neos-Mandatar Loacker: „Reformbeda­rf“

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