Hanf-Kapseln: „Schmerz wird aushaltbarer“
Nerv von Patient Harald Z. wurde bei OP irreversibel geschädigt
„An meinem 35. Geburtstag konnte ich plötzlich nicht mehr aufstehen“, erinnert sich Harald Z. Ein kapitaler Bandscheibenvorfall brachte dem Service-Techniker 2008 eine OP ein, bei der nicht alles glatt lief: „Drei Jahre später wurde ich noch einmal operiert, dabei wurde ein Nerv irreversibel geschädigt“, erzählt der 45-Jährige. Danach litt er an heftigen Schmerzen im Lendenbereich.
Als Therapie setzten die Ärzte Opiate ein – mit Nebenwirkungen: „Ich litt unter Übelkeit und Schwindel, war untypisch aggressiv“, so Harald Z. Die Lösung: Cannabis-Kapseln. Doch die Kasse lehnte die Kostenübernahme (360 Euro für 56 Stück) immer wieder ab. Erst der Auftritt in einer TV-Sendung im vergangenen Jahr brachte den gewünschten Erfolg: „Zwei Monate später hatte ich die Bewilligung.“Trotzdem ist der Schmerz nie ganz weg, aber: „Er wird aushaltbarer“, meint Z.
Auf „Heute“-Nachfrage heißt es seitens der WGKK: „CannabisPräparate mit dem Wirkstoff THC (nur mit ‚Suchtgift‘-Rezept) werden bei therapieresistentem Erbrechen bei einer Chemotherapie, bei therapieresistenten spastischen Beschwerden bei multipler Sklerose oder als Ultima Ratio in der Schmerztherapie bewilligt.“
„Die Kosten für ein Medikament mit CBD (macht nicht abhängig) werden im Einzelfall übernommen, wenn Therapie-Alternativen nicht möglich sind oder nicht zum Erfolg geführt haben.“