Brille da, Angst weg
Zahnärztin bohrt, Sie schauen Film
Kino mitten in der Ordination: Um Patienten die große Angst vor dem kleinen Bohrer zu nehmen, setzt die Wiener Zahnärztin Birgitta Schwinner auf eine VR-Brille – samt Ablenkungsprogramm.
Schmerzen, grelles Licht und das laute Geräusch des Bohrers machen den Zahnarztbesuch für viele Menschen zu einem nervenaufreibenden Erlebnis.
Medizinerin Birgitta Schwinner ist der Angst vor dem Zahnarzt an die Wurzel gegangen. Sie bietet in ihrer Ordination in der Brigittenau Videobrillen an, die
ihren Patienten die Furcht vor der Behandlung nehmen sollen. „Die Brille bietet eine gute Ablenkung und trägt zur Entspannung bei. Für die Leute vergeht die Zeit damit auch schneller“, erklärt Schwinner „Heute“.
Um sich vom sterilen Behandlungszimmer und unangenehmen Bohrgeräuschen abzuschotten, stehen spannende Dokus, Spielfilme, Konzerte und Entspannungsvideos am Kino-Programm. Gesteuert werden Brille und Kopfhörer mittels Fernbedienung. „Die Patienten können während des Eingriffs mit mir kommunizieren, indem sie einfach mit der freien Hand meinen Arm antippen.“
Besondere Fans der blendenden Brillen-Unterhaltung inklusive „Pippi Langstrumpf“sind die kleinen Patienten. „Es kommen sehr viele Kindern zum ersten Mal in die Praxis und fragen gleich: Wo ist die Brille?“Doch ganz ohne Zähneknirschen funktioniert’s dann (leider) nicht immer: Zwar senkt die virtuelle Leinwand den Stress- und Angstlevel, aber „ohne Spritze geht es manchmal dann doch nicht“