„Malen nach Zahlen“: Häftlinge werden dafür bezahlt
Mit Buntstift und Bilderbuch werden jetzt besonders schwierige Mörder und Terrorverdächtige in Österreichs Häf’n therapiert – und dafür entlohnt. Einige Beamte sehen vorrangig eine Farbe: Rot.
Mit kindlicher Kunst waschen sich derzeit schwere Burschen den Häf’nstaub von der Seele und bekommen dafür eine Entlohnung von der Republik. Zum Einsatz kommen die sogenannten Beschäftigungsboxen bestehend aus Malutensilien, Modellbausatz, Malbuch und einem Bildwörterbuch in der passenden Sprache. Sie wurden von der Generaldirektion im Vorjahr konzipiert und werden jetzt in einigen Gefängnissen, wie in Salzburg, ausgegeben.
Auch in anderen Haftanstalten in Wien, NÖ und OÖ soll „Malen
nach Zahlen“eingeführt werden. Das Ziel: schwer integrierbare Häftlinge oder psychisch schwierige Insassen abzulenken.
Britta Tichy-Martin vom Ministerium: „Es wird die Ausdauerfähigkeit beobachtet, um die Insassen dann einer Arbeit zuteilen zu können. Das Bildwörterbuch dient dazu, einen deutschen Grundwortschatz zu erlernen.“Ein Gewerkschafter ärgert sich trotzdem: „Nach Viagra für Vergewaltiger nun Malen nach Zahlen für Terrorverdächtige. Einige IS-Sympathisanten dürfen zum Stift greifen und bekommen dafür Geld. Viele Beamte schwanken zwischen Fassungslosigkeit und Zorn.“
Reichtum ist nicht erreichbar: Die Häftlinge erhalten für vier Stunden am Tag 1,2 € (geringste Entlohnung) vom Staat