Krankenschwester (65) erhielt 21 Jahre lang zu wenig Gehalt
Als Jozsefne C. 1991 nach Wien kam, wurde ihre Nostrifizierung als diplomierte Krankenschwester verschleppt. Das Ergebnis: Die Ungarin wurde fälschlicherweise als Stationshilfe eingestuft.
Jozsefne C. (65) ist vom Fach: Bevor die Ungarin nach Wien kam, arbeitete sie fast 20 Jahre
lang als diplomierte Krankenschwester in einem ungarischen Krankenhaus. Am 22.10.1991 wurde sie im Geriatriezentrum Am Wienerwald eingestellt: „Ich habe damals einen Bescheid vom Ministerium bekommen, dass ich für die Nostrifizierung innerhalb von zwei Jahren einen Bescheid bekomme. Doch ich und rund 50 andere Betroffene haben nie einen erhalten“, sagt die Pensionistin. Und das, obwohl die Ungarin alle erforderlichen Unterlagen übersetzen ließ und sämtliche Pflichtprüfungen (Deutsch, Hygiene usw.) positiv absolvierte.
21 Jahre lang führte Jozsefne C. die Tätigkeiten einer Krankenschwester aus, im Gehaltsschema war sie allerdings nur als Stationshilfe eingestuft. 2010 kam sie per Zufall dahinter, konnte mithilfe der Arbeiterkammer erstreiten, dass drei Jahre rückwirkend ausbezahlt wurden. „Mehr können wir rechtlich nicht machen. Wir hoffen, dass der Gesetzgeber reagiert und diesen Missstand beseitigt“, erklärt ihr Anwalt Thomas Singer. Seit 2013 erhält die 65-Jährige 1.037 € Pension – 15 € über der Mindestpension