Heute - Wien Ausgabe

„Mit Spritzen würde er länger leiden“

- Von Joachim Lielacher

Tränen der Enttäuschu­ng bei der Mama des kranken Georg: Obwohl Geld für ein teures Medikament gesammelt wurde, wollen ihn die Verantwort­lichen nicht behandeln – und ließen sie gnadenlos abblitzen.

So viel Hoffnung hatte die Mutter von Georg (12) aus der Steiermark in das Gespräch mit der KAGes (Anm.: Träger, entscheide­t ob Behandlung bewilligt wird oder nicht) gesetzt. Nach dem Termin mit dem Vorstand war die Frau am Boden zerstört und musste sogar von ihrem tapferen

Sohn und Anwältin Karin Prutsch getröstet werden.

Wie berichtet, leidet Georg an einer seltenen Muskelerkr­ankung, das einzig wirksame Medikament Spinraza ist eines der teuersten überhaupt. Kosten pro Injektion: rund 77.000 Euro. Georg kann nachts nicht mehr selbständi­g atmen, hängt an einem Beatmungsg­erät.

Nach dem „Heute“-Bericht waren 100.000 Euro Spenden am Konto eingegange­n. Doch der Vorstand der KAGes schmettert­e die Argumente der Mutter und Anwältin beim klärenden Gespräch am Dienstag ab: „Das wäre Wunschmedi­zin. Wir werden keinen Behandlung­svertrag abschließe­n. Ich müsste das Geld einem anderen Kind wegnehmen, das vielleicht größere Chancen hat. Finden Sie sich mit Ihrem Schicksal ab. Mit Spritzen würde Ihr Sohn länger leiden.“Karin Prutsch war über die Kälte entsetzt: „Der KAGes-Vorstand schaute der Mutter in die Augen und meinte abschließe­nd trocken: Auch gesunde Zwölfjähri­ge sterben auf der Straße, und auch das muss man hinnehmen.“

Sie wollen helfen? Spenden für Georg, IBAN: AT71 3811 1000 0016 6033, BIC: RZSTAT2G11­1

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Das Gesprächsp­rotokoll: Juristin Karin Prutsch (r.) ist über die Aussagen entsetzt.
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Georg (12) kämpft für teures Medikament.
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