Grasser-Trauzeuge: „Buwog war das Geschäft meines Lebens!“
Gestern bekamen alle Angeklagten die Protokolle der bisherigen Prozesstage ausgefolgt: 1.429 Seiten! Aber es kommt noch dicker: Derzeit sorgt Walter Meischberger am heißen Stuhl für starken Stoff.
Grasser-Trauzeuge Walter Meischberger (58) spricht vor Gericht gern von „Lebenserfahrung“. Seine als FPÖ-Politiker (bis 1999) habe er danach als „Berater“genutzt.
2004 brachte seine „Beratung“des Ö-Konsortiums beim Buwog-Kauf 9,6 Mio. Euro ein (laut Anklage Schmiergeld). „Es war das Geschäft meines Lebens“, so „Meischi“gestern
beim Prozess. Damals war sein Amigo Karl-Heinz Grasser Finanzminister – ständig betreut auch von PR-Profi Hochegger. Meischberger sagt, die geplante Privatisierung habe ihm nicht Grasser gesteckt, sondern ein Baulöwe (heute besachwaltet). Im April 2004 klopfte Hochegger in „Meischis“Auftrag beim Ö-Konsortium an – und handelte die immense „Provision“aus. Laut Lebenserfahrung der Schöffen vielleicht der Erfolg eines unmoralischen Angebots. Laut „Meischi“hat aber dann nicht Grasser, sondern Jörg Haider das Höchstgebot verraten.
Alles supersauber. „Meischi“dachte sogar, dass die Millionen-Provision steuerfrei sei. „Warum haben Sie nicht Ihren Freund Grasser gefragt?“, will die Richterin wissen. Antwort: „Der hätt si do net auskennt.“Lebenserfahrung? Fortsetzung heute