Wieder Katastrophen, Mord Unfälle: Wieder Wien Wieder Frau
Auf offener Straße, vor Schülern
Sie wollte noch flüchten, doch ihr tobender Freund holte sie ein, erschoss die 35-Jährige auf offener Straße und richtete sich dann selbst. Schüler sahen die Tat vom Fenster aus mit an.
Dienstag, 10.15 Uhr, WienWieden. Plötzlich peitschen mehrere Schüsse durch die Rienößlgasse bei der Wiedner Hauptstraße, zwei bis drei sollen es gewesen sein. Schüler einer gegenüberliegenden Schule und mehrere Anrainer stürmen zu den Fenstern, schauen hinaus – ihnen bietet sich ein entsetzliches Bild.
Am Asphalt liegen Seite an Seite zwei Tote. Die Teenager und einige Nachbarn knipsen wie automatisiert Fotos. Beim „Heute“-Lokalaugenschein zeigen sie die Aufnahmen am Handy her. „Wahnsinn, wie weit es in Wien gekommen ist. Dass man einen Beziehungsstreit jetzt mit einer Pistole auf der Straße löst, ist eine völlig neue Kategorie“, sagt Markus B. (34).
Eines der Bilder (links) zeigt die Szenerie und die Opfer (von „Heute“unkenntlich gemacht), Kriseninterventionsteam und die Polizei. Mehrere Beamte schirmen den Tatort ab, schnell finden sich viele Schaulustige.
Auch die Nachbarn suchen vor Ort nach Antworten. Viel weiß man nicht, umso mehr wird spekuliert. Der Täter: ein Serbe, 38. Hinter vorgehaltener Hand wird über einen Mord aus Eifersucht geredet. Der Mann aus Ottakring war nicht mit der drei Jahre jüngeren Frau mit Anschrift in Margareten verheiratet. Die beiden wohnten nicht beim Tatort – erwischte er sein Opfer etwa bei einem anderen Mann? Unklar. Fakt ist: Die Frau versuchte noch davonzulaufen – doch der stark tätowierte Killer holte sie ein, feuerte mit einer Pistole mehrmals auf sie und nahm das Tatmotiv dann mit in den Tod.
Die Kripo versucht es im Umfeld der Toten zu finden. Angehörige und Augenzeugen werden einvernommen. Polizeisprecher Daniel Fürst: „Ein Taxifahrer, der in der Rienößlgasse unterwegs war, hat die Tat mit angesehen.“