Hacker: „Es gibt dann nur einen Energiekreis – und der bin ich“
Neuer Sozialstadtrat über das „geilste Ressort der Welt“, KAV und Voodoo-Wirbel
Peter Hacker (54) ist neuer Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, folgt Sandra Frauenberger nach. Mit „Heute“sprach er über das schwere Erbe KH Nord, KAV Neu und die PR-Tricks von Türkis-Blau.
„Heute“: Man hatte den Eindruck, dass Sie nicht unbedingt Stadtrat werden wollten … Hacker: Stimmt, weil ich keine Illusionen zum Politikerleben habe. Ich habe mich mit der Entscheidung zwei Tage lang gefoltert und gequält, weil ich weiß, was für Knochenarbeit hinter den hübschen Fotos steckt. An sich ist es
aber das geilste Ressort der Welt – Gesundheit und Soziales im Roten Wien. Ich bereue es keine Millisekunde, mag die Teamspirit-Idee von Stadtchef Michael Ludwig.
„Heute“: Sie waren 17 Jahre FSW-Chef, was nehmen Sie mit?
Hacker: Ich weiß, wo die Hürden und Mechanismen bei einer Strukturreform sind.
„Heute“: Thema Krankenanstaltenverbund …
Hacker: Das ist die wichtigste Aufgabe, die Grundlage für eine Anstalt öffentlichen Rechts zu schaffen. Ich lege dem Landtag nichts vor, von dem ich nicht felsenfest überzeugt bin. Es wird meine Handschrift tragen, nicht nur meine Unterschrift. Auf Wienerisch: „A guad’s G’fühl“muss wieder in den Spitälern einziehen.
„Heute“: Wie geht es mit dem Krankenhaus Nord weiter? Hacker: Das Management hat drei Wochen Zeit, sich noch einmal alle Pläne anzuschauen. Das Spital gehört den Wienern, als Stadtrat bin ich ihr Eigentümervertreter – und als der will ich etwas über die Risiken hören. Klar ist: Es gibt dann nur mehr einen Energiekreis – und das bin ich (Anm.: Bezug auf den „Energieschutz-Ring“-Skandal).
„Heute“: Was sagen Sie zu den Mindestsicherungsplänen der türkis-blauen Bundesregierung? Hacker: PR-mäßig machen die Burschen echt einen guten Job. Ich sehe aber keinen Grund, auf Ankündigungen zu reagieren. Ich erwarte mir, dass in einer Grundsatzgesetzgebung das soziale Netz beschrieben wird, eine Verbindung zwischen Sozial- und Notstandshilfe geknüpft wird. Wenn wir die Mindestsicherung ins Uferlose senken, hat das Auswirkungen auf alle. Das ist in Wirklichkeit eine Elitenvertretungspartie. Sie sollten einmal fertig denken und dann sprechen