Haus wird versteigert: Mutter mit behindertem Kind verzagt
„Ich bettelte um Hilfe, aber Alleinerziehende sind jedem wurscht“
Nora H. kämpft seit Jahren wie eine Löwin, jetzt ist sie erstmals mutlos: Ihr Haus wird zwangsversteigert, die Ex-Frau eines Bank-Chefs lebt von Sozialhilfe und Pflegegeld, hat aber eine behinderte Tochter.
„Ich habe mich Dutzende Male hilfesuchend ans Ministerium, Land und alle Parteien gewandt. Zurück kam Parteienwerbung und Floskeln wie ‚Alles Gute und viel Kraft‘. Ich glaube, den Behörden wäre es am liebsten, ich würde mich samt Kind im Wald aufhängen. Alleinerziehende Mütter sind nichts wert – klingt hart, ist aber so“, sagt Nora H. frustriert.
Die mehrfache Mutter hatte mit ihrer jüngsten Tochter Laura und ihrem Ex-Mann ein schönes Haus im Wiener Speckgürtel bezogen.
2009 verließ sie der Mann Richtung Asien, sie blieb auf mehreren Hunderttausend Euro Schulden (alleine 80.000 Euro an Bordell-
rechnungen) sitzen. Die Frau wandte sich zwecks Schuldentilgung damals schon an die Bank ihres Ex-Gatten (er war dort Geschäftsführer), lebt bis heute nur von Mindestsicherung, Pflegegeld und Unterhaltsvorschuss vom Staat (der Ex zahlt keinen Cent).
Im Leben der Mutter dreht sich alles um Laura ( Name geändert), die 15-jährige Tochter mit DownSyndrom und Rheuma. „Jahrelang haben die Ärzte Rheuma übersehen, sie mehrfach operiert, obwohl Laura vor Schmerzen schrie. Aber das wurde mit ihrer Behinderung einfach abgetan. So quasi: Klar, Be- hinderte schreien halt“, berichtet Nora H.
Laura musste dann vor Schmerzen sogar in den Rollstuhl, 2017 der nächste Schock – das Pflegegeld wurde halbiert, ehe Monate später das Gesetz repariert wurde („ Heute“berichtete).
Erst Ende Oktober konnte eine Ärztin aus Wien der lebenslustigen Laura helfen – sie diagnostizierte Rheuma. „Seither machen wir zwei Mal wöchentlich Therapie, Reittherapie und gehen tanzen“, so die Mutter. All das kostet. Die tapfere Frau hat aber nicht einmal 2.000 Euro im Monat
Jetzt soll das Haus der Mutter versteigert werden, Besichtigungstermin: 21. Juni. „Keine Ahnung, wie es dann weitergeht, ich sitze dann auf der Straße. Vermutlich wird man mich mit meiner Toch- ter in ein 30-Quadratmeter-Loch stecken. Es heißt immer: Familienland NÖ. Das gilt aber nicht für Alleinerzieher. Du wirst als Mutter als lästiger Bittsteller abgetan.“