„Ich gebe dem Google-Assistenten Leben und eine Persönlichkeit“
Ein Mix aus künstlicher Intelligenz und kultur- bzw. sprachspezifischen Worten ist das Geheimnis von Googles Assistenten. „Heute“sprach mit dem Mann, der den Charakter dieses Sprachroboters formt.
In mehr als 80 Ländern und 30 Sprachen hilft der Google Assistant Menschen im Alltag. Der Sprachroboter gibt Antworten, erledigt Dinge (z.B. Licht abdrehen) und: Er hat eine menschliche Anmutung. Benjamin Dorvel
verleiht dem berühmten Helferlein der Internet-Suchmaschine, das weltweit auf rund 500 Millionen Geräten installiert ist, seine Persönlichkeit. Er und sein Team, das in New York arbeitet und unter anderem aus Sprachwissenschaftlern und Schauspielern besteht, analysieren die Kultur eines Sprachraums und passen die globale „Persönlichkeit“des Roboters – Freundlichkeit, Optimismus, Empathie und Hilfsbereitschaft – an die jeweiligen Sprachen und Gepflogenheiten an.
Allerdings: „Jemand, der in den USA freundlich wirkt, gilt hier vielleicht als aufdringlich.“Was macht den „deutschen“Kulturraum denn aus? Der 32-jährige Germanist (ist mit einer Wienerin verheiratet, spricht perfekt Deutsch): „Direktheit, Poesie und: Hang zum Besserwissen.“Zudem würden mehr Fäkalausdrücke verwendet als im Rest der Welt. Ist ein österreichisches Helferlein geplant, wo wir uns doch auch über die Abgrenzung zu unseren Nachbarn definieren? „Sobald genügend Nachfrage da ist.“Österreichische Eigenschaften? „Ihr seid gemütlicher, lässiger, indirekter, traditionsbewusster als die Deutschen. Und: Ihr seid titelversessen.“Bereits jetzt kenne der Assistent ein paar Wiener Ausdrücke, unter anderem „haklich“(heikel) oder „aufmascherln“(herausputzen)