„Kritik? Ich bin nicht der Armin Wolf
Heute startet die Fußball-WM – und für Rainer Pariasek die stressigste Zeit im Jahr. Der ORF-Sportstar polarisiert. Im „Heute“-Interview spricht der 53-Jährige über Kritik, Eitelkeiten, Schröcksnadel und Rapid.
„Heute“: Heute startet die Fußball-WM. Wer stemmt den Pokal?
Rainer Pariasek: „Brasilien. Das habe ich schon vor dem Spiel gegen Österreich gesagt.“
Sie sind der Sport-Anchorman im ORF. Ist das Ihr Traumjob?
„Als Bub wollte ich Strafverteidiger werden. Damals liefen viele Anwaltserien im TV. Mein Traum war, die ganz schwierigen Fälle zu vertreten und die dann rauszuboxen.“
Heute gibt es Kritik, dass Sie keine kritischen Fragen stellen.
„Fragen Sie einmal den einen oder anderen Präsidenten oder Trainer, die behaupten das Gegenteil. Da muss ich mir anhören, warum ich so überkritisch frage. Das geht so weit, dass ich Nestbeschmutzer genannt werde.“
Wer wirft Ihnen das vor?
„Ich hatte Diskussionen mit Peter Schröcksnadel. Er meinte, dass seine Läuferinnen wegen Kritik verunsichert wären. Klar ist: Ich bin nicht der Armin Wolf. Im Sport wäre das auch nicht angebracht. Das ist Unterhaltung, nicht immer todernst.“
Sind Sie froh über das Aus von Thorsten Fink bei der Austria?
„Nein, auch wenn es mir keiner glaubt. Er brachte Zündstoff rein, ich mag solche Leute. Und die Duelle mit ihm haben mir nicht geschadet.“
Gab es eine Aussprache?
„Die Austria-Führung dürfte ihm etwas gesagt haben. Beim nächsten Spiel kam er zu mir und meinte nur: ,Alles gut, alles gut.‘“
Fink unterstellte Ihnen Unwissenheit. Fußball, Ski, Olympia, Galas: Sie tanzen auf vielen Hochzeiten. Leidet die Kompetenz da darunter?
„Bei Olympischen Sommerspielen kenne ich mich nicht überall aus. Im Fußball und Skifahren habe ich das meiste Wissen, behaupte ich einmal. Wobei es sicher Freaks gibt, die sich 24 Stunden mit Fußball beschäftigen
„Attackiert, weil ich angeblich deppert über Rapid rede“
ORF-Mann Rainer Pariasek
und sich besser auskennen. Die Frage ist, ob sie auch eine bessere FernsehSendung machen würden?“
Sind Sie eitel?
„Es muss nicht jedes Haar sitzen, aber auf das Äußere achte ich schon.“
Wie lange brauchen Sie im Bad?
„20 Minuten – mit Haarewaschen.“
Warum tragen Sie jetzt Brille?
von Martin Huber und Alex Klein
„Weil ich die Schrift am Pult vor mir nicht mehr lesen kann.“(grinst)
Sind Sie Fan von einem Klub?
„Nein, das ist keine Schutzbehauptung. Mir ist scheißegal, wer gewinnt. Ich will guten Fußball sehen.“
Zu wem halfen Sie als Bub?
„Das verrate ich nicht.“(grinst)
Schlechte Erfahrungen gemacht?
„Ein Mal. Beim Fest in Purkersdorf attackierten mich zwei, weil ich angeblich deppert über Rapid rede. Blöd: Meine Kinder waren klein und weinten.“