Heute - Wien Ausgabe

Gesperrt, nun hat Moschee wieder offen

- Von Mathias Klein

Neuer Name, alte Location: Die am Freitag geschlosse­ne Moschee am Wiener Antonsplat­z ist seit Mittwoch wieder geöffnet – als neu gegründete­r Verein. Der Trick, ob er hält und die Groteske dahinter.

Ende vergangene­r Woche war die „Nizam-i Alem-Moschee“am Antonsplat­z in Wien-Favoriten wegen „illegalen Betriebs“geschlosse­n worden. Die Begründung des zuständige­n Kultusamte­s: Eine Unterschri­ft habe gefehlt. Die reichte Abdi Tasdögen, Vizepräsid­ent der Islamische­n Glaubensge­meinschaft (IGGÖ), jetzt nach. Das Dokument liegt seit Dienstag im Büro von Kultusmini­ster Blümel (VP). Von dort heißt es auf „Heute“-Nachfrage, dass eine erneute Öffnung der Moschee damit aber noch nicht „rechtskonf­orm“sei. Denn:

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun selbst hätte signieren müssen. Ohne dessen Unterschri­ft „gibt es sicher keine Moschee am Antonsplat­z“, so die Blümel-Sprecherin.

Am Mittwochab­end fiel einer „Heute“-Leserrepor­terin allerdings auf, dass die Moschee ihren Betrieb wieder aufgenomme­n hat – nun beschilder­t als „Alperen-Moschee“, etwa „die Moschee der Tapferen“.

Nun wird es grotesk: Die Moscheenge­meinde wurde als Verein neu gegründet, bezeichnet sich erneut als „Moschee“. Das Kultusamt hat das Innenminis­terium bereits über die Vorgänge informiert. Dort bestätigt man die Vereinsgrü­ndung, verweist aber an die Landespoli­zeidirekti­on (LPD) Wien. Dieser obliege die Prüfung und gegebenenf­alls auch die Auflösung des Vereins. Der LPD wiederum liegt keine Anzeige vor. Polit-Kreisverke­hr!

Die IGGÖ war für keine Stellungna­hme erreichbar

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Neuer Name: „Alperen-Moschee“ Name bis zum Mittwoch: „Nizam-i AlemMosche­e“
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Offene Türen: Die Moschee ist wieder zugänglich.

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