Gesperrt, nun hat Moschee wieder offen
Neuer Name, alte Location: Die am Freitag geschlossene Moschee am Wiener Antonsplatz ist seit Mittwoch wieder geöffnet – als neu gegründeter Verein. Der Trick, ob er hält und die Groteske dahinter.
Ende vergangener Woche war die „Nizam-i Alem-Moschee“am Antonsplatz in Wien-Favoriten wegen „illegalen Betriebs“geschlossen worden. Die Begründung des zuständigen Kultusamtes: Eine Unterschrift habe gefehlt. Die reichte Abdi Tasdögen, Vizepräsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), jetzt nach. Das Dokument liegt seit Dienstag im Büro von Kultusminister Blümel (VP). Von dort heißt es auf „Heute“-Nachfrage, dass eine erneute Öffnung der Moschee damit aber noch nicht „rechtskonform“sei. Denn:
IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun selbst hätte signieren müssen. Ohne dessen Unterschrift „gibt es sicher keine Moschee am Antonsplatz“, so die Blümel-Sprecherin.
Am Mittwochabend fiel einer „Heute“-Leserreporterin allerdings auf, dass die Moschee ihren Betrieb wieder aufgenommen hat – nun beschildert als „Alperen-Moschee“, etwa „die Moschee der Tapferen“.
Nun wird es grotesk: Die Moscheengemeinde wurde als Verein neu gegründet, bezeichnet sich erneut als „Moschee“. Das Kultusamt hat das Innenministerium bereits über die Vorgänge informiert. Dort bestätigt man die Vereinsgründung, verweist aber an die Landespolizeidirektion (LPD) Wien. Dieser obliege die Prüfung und gegebenenfalls auch die Auflösung des Vereins. Der LPD wiederum liegt keine Anzeige vor. Polit-Kreisverkehr!
Die IGGÖ war für keine Stellungnahme erreichbar