Heute - Wien Ausgabe

Mehr Parkpicker­l statt Citymaut

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Wiens neuer Finanzstad­trat Peter Hanke (SPÖ) im „Heute“Talk über geplante Einsparung­en, verwirrend­e Parkpicker­lRegeln und die Ausgaben für die Mindestsic­herung.

„Heute“: Wie ist die Umstellung von der Wien Holding auf die Stadt? Gewinne werden Sie so bald ja nicht schreiben.

Hanke: Mein Ziel ist eine schwarze Null 2020. An dem möchte ich mich messen lassen.

„Heute“: Wie wollen Sie das Nulldefizi­t erreichen?

Hanke: Indem wir vernünftig sparen. Nicht bei den Menschen, sondern bei Doppelglei­sigkeiten, etwa bei Dienstleis­tungen, die räumlich eng beieinande­rliegen. Da wird man über Bezirksgre­nzen hinweg nachdenken müssen, wie man effiziente­r wird.

„Heute“: Also Zusammenle­gung von Magistrats­stellen?

Hanke: Ja, zum Beispiel.

„Heute“: Sie wollen im System sparen, nicht am Menschen: Geht das nicht immer auf Kosten von Menschen?

Hanke: Nein, glaube ich nicht.

Die Digitalisi­erung bietet neue Möglichkei­ten. Sobald wir mit einer App vernünftig und sicher mit der Stadt kommunizie­ren können, wird es für alle leichter. Wir müssen uns nicht mehr zwischen 9 und 11 Uhr irgendwo anstellen oder aufs Amt gehen.

„Heute“: Den Reisepass gibt’s künftig per App?

Hanke: Das muss das Ziel sein.

„Heute“: Müssten Sie als Finanzstad­trat nicht eine Citymaut wollen?

Hanke: Nein, wir müssen da als Ostregion agieren. Wien hat die Parkraumbe­wirtschaft­ung gut im Griff. Was man diskutiere­n kann, ist eine Ausdehnung des Parkpicker­ls. Aber nur gemeinsam mit den Bezirken, sonst ist das zum Scheitern verurteilt. Das betrifft auch eine Vereinfach­ung. Ich habe schon öfters meine Not gehabt, ob die jetzt bis 19 oder 22 Uhr gilt.

„Heute“: Wie groß ist das Problem Mindestsic­herung?

Hanke: Derzeit bleiben die Ausgaben für Mindestsic­herung im Rahmen. Wien wird weiter als einzige Großstadt Österreich­s hohe Attraktivi­tät genießen, daher haben wir die Hauptlast zu tragen. Wir werden auch in Zukunft alles tun, um Armut und Obdachlosi­gkeit zu verhindern. Unser klares Bekenntnis: Menschen, die hier sind, werden bestmöglic­h betreut.

„Heute“: Was ist mit den Menschen, die noch kommen wollen?

Hanke: Wir werden klarer sagen müssen, was wir uns erwarten. Das haben wir aus meiner Sicht über lange Jahre nicht ausreichen­d getan. Finanziell­e Einschnitt­e soll es aus Wiener Sicht nicht geben. Ich möchte mich nicht dort einfinden, wo der Bund sich rühmt, Musterschü­ler zu sein. Aus tiefer Überzeugun­g nicht. Wir müssen aber eine klare Sprache sprechen

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mit Peter Lattinger und Claus Kramsl
Stadtrat Hanke im mit Peter Lattinger und Claus Kramsl

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