Kristall - welten
Für mich geht es hier um wirklich viel. Es geht um mein Leben am Ende des Tages.“
Bei der ersten Einvernahme kam ich mir vor wie ein Schwerverbrecher.“
Die Staatsanwaltschaft hat mich zum Harry Potter der Privatisierung gemacht.“
Auch eine Schlange, die sich häutet, bleibt am Ende des Tages eine Schlange.“ Ich habe die Hochzeit bezahlt, meine Frau hat mir dann ihren Anteil zurückgezahlt. In bar, ich kann nichts dafür.“
Erst artig, dann forsch, immer supersauber: Karl-Heinz Grasser (49) wirkte bei seinem Marathon-Statement zur Anklage wie bei einem Wahlkampfauftritt – und verriet sogar Geheimnisse seiner Ehe.
Anfangs begrüßte er Richterin Marion Hochecker und ihre Beisitzer namentlich. Zwischendurch fragte er höflich die Schöffen, ob sie eine Pause brauchen.
Grasser selbst hatte gestern Luft für den ganzen Tag, um zu erklären: „Ich bin hier unschuldig in der schwierigsten Situation meines Lebens. Die Anklage ist eine reine Erfindung, ein Kriminalroman.“Immer mit Blick zu den Schöffen und gehobener Stimme dann die Kernsätze: „Ich habe den Buwog-Verkauf als Finanzminister
nicht gesteuert und keinen Cent Schmiergeld kassiert. Mit dem Konto 400.815 in Liechtenstein habe ich nichts zu tun.“
Spricht Grasser über „meine Vorverurteilung“, wird der Mund so trocken, dass er mit Mineralwasser spült: „Das Verfahren hat meine Existenz zerstört.“Geifernd dafür seine Erklärung für Hocheggers Geständnis (belastet Grasser als Nehmer): „Auch eine Schlange, die sich häutet, bleibt eine Schlange.“ Zuletzt windet sich Grasser selbst aus Eingängen von Hunderttausenden Euro auf seinen Konten nach dem Buwog-Deal so raus: „Das war immer Geld von meiner Frau. Ich habe zum Beispiel unsere Hochzeit bezahlt. Die Kosten hat mir Fiona dann bar ersetzt.“Fortsetzung heute