Heute - Wien Ausgabe

Todesstich­e: „Habe Messer aus Tradition dabei“

- Von Amra Duric

Blutiges Ende einer Partynacht am Wiener Gürtel: Ein Profi-Boxer stach einen 22-Jährigen wegen einer Zigarette tot, verletzte einen zweiten Mann schwer. Dafür stand er gestern wegen Mordes vor Gericht.

Beim Prozess präsentier­te sich der Angeklagte als Häufchen Elend: „Ich hatte Angst, dass sie

mich umbringen, habe mich nur gewehrt“, so Deni G. zitternd.

Der tschetsche­nische Ex-Boxprofi (22) war am 1. Oktober mit Freunden am Gürtel unterwegs. Als die Gruppe – nach einer Flasche Whisky völlig betrunken – von zwei Clubs abgewiesen wurde, beschlosse­n die Männer, nach Hause zu fahren. Doch der Abend sollte ein schlimmes Ende nehmen: In der U6-Station Thaliastra­ße kam es zwischen den jungen Männern und drei Serben wegen einer Zigarette zum tödlichen Streit. Als sich die Serben auf den Angeklagte­n stürzten, zückte der ein Klappmesse­r und stach acht Mal auf einen 22-Jährigen ein. Danach soll der Mitangekla­gte Rohullah R. auf das schwer verletzte Opfer hingetrete­n haben. Einem zweiten Angreifer rammte Deni G. die zehn Zentimeter lange Klinge fünf Mal in den Körper, das Opfer überlebte knapp.

Warum er ein Messer dabei hatte? „In Tschetsche­nien ist es Tradition, ein Messer mit sich zu tragen.“Bis zu Redaktions­schluss gab es gestern kein Urteil

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Ex-Boxer Deni G. (r.) und der Mitangekla­gte Rohullah R.
 ??  ?? Blut des Opfers (22) vorm Imbiss-Stand
Blut des Opfers (22) vorm Imbiss-Stand

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