Vorstadt-Oma: „Wenn mich wer anschreit, schrei ich zurück!“
Gertrud Roll setzt ab heute auf „Arsen und Spitzenhäubchen“
Verschlagen, akkurat, oft echt garstig – so kennen wir Roll alias Anna Schneider aus der ORFVorstadt. Ab heute vergräbt die Mimin ihre Leichen in den Katakomben von Schloss Kobersdorf (Bgld.).
Von der Front in Wien-Döbling („Ich lebe wirklich da und kenne dieses Umfeld!“) geht’s ins Land der Sonne – zimperlich ist die Roll aber auch dort nicht. In der Farce „Arsen und Spitzenhäubchen“befördert sie die Herren der Schöpfung zusammen mit „Schwester“Erika Mottl ins Jenseits, und das aus reiner Nächstenliebe. Roll zu „Heute“: „Wir töten aus Überzeugung, Gutes zu tun. Damit die Männer nicht mehr ziellos umherirren.“Etwas, was ihr selbst erspart blieb: „Ich wusste schon mit 4, dass ich Schauspielerin werde. Meine Eltern schämten sich, weil ich im Kindergarten so übertrieb.“
Überhaupt fühlt sich die Deutsche, die sich als echter FußballFan outet und auf der Bühne mit einem Vélosolex zugange ist, vom Glück verfolgt: „Ich durfte werden, was ich bin. Mit 82 bewege ich mich ohne Schmerzen und das Hirn funktioniert auch noch.“Kein Grund zum Jammern also, oder? „Nein, aber alte Menschen tun das gerne. Das Wiener Gejeier, dieses Nur-im-eigenen-Brei-Herumstochern, das stört mich. Denn eigentlich geht es uns doch gut.“
Und was macht sie selbst, um Dampf abzulassen? „Dann geh ich in den Wald und schrei.“Apropos: „Wenn mich wer anschreit, schreie ich zurück. Natürlich hab auch ich einige Schläge abbekommen. Aber ich hab gute Gene, so arg kaputtmachen kann man mich gar nicht.“Übrigens: In Staffel 4 (Dreh läuft schon) der „Vorstadtweiber“ist für Roll („Anna ist jetzt ja in Indien“) nur ein Tag angesetzt.
Schloss-Spiele Kobersdorf, bis 3.8., Infos: schlossspiele.com