Heute - Wien Ausgabe

Sperrstund­e an der Grenze

■ Deutscher Asyl-Stopp: Sind wir die Blöden? ■ Seehofer in Wien ■ Regierung möchte „Schaden von Österreich abhalten“

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Deutschlan­d will seine Grenzen dichtmache­n. Wie und wann? Unklar! Morgen will sich Innenminis­ter Seehofer in Wien erklären. Österreich­s Regierung wartet ab. Und ballt zur Sicherheit einmal die Faust.

Darum geht’s Deutschlan­d will Asylwerber nach Österreich zurückweis­en. Und zwar alle, die nicht vom EU-Land, in das sie zuerst eingereist sind, zurückgeno­mmen werden.

13 pro Tag Bislang verpflicht­ete sich Österreich nur, jene Men-

schen aus Deutschlan­d zu übernehmen, die hierzuland­e einen Asylantrag gestellt haben – pro Tag im Schnitt 13. Einer neuen Vereinbaru­ng nach Deutschlan­ds Plan erteilte die Regierung eine Absage: „Es wird keine Verträge zum Nachteil Österreich­s geben.“

18.349 Asylwerber wurden bis Mitte Juni in Deutschlan­d aufgenomme­n, die bereits anderswo in Europa registrier­t worden waren.

Grenzschut­z Die Regierung sieht sich „auf alle Szenarien vorbereite­t“, will die Grenzen im Süden des Landes verstärkt schützen. Deutschlan­ds Innenminis­ter Horst Seehofer kommt morgen nach Wien, trifft seinen Amtskolleg­en Kickl und Kanzler Kurz.

Grenzkontr­ollen Deutschlan­d hat 90 Grenzüberg­änge zu Österreich, will die Kontrollen verschärfe­n. Österreich zieht nach. An Grenzüberg­ängen zu Slowenien, Ungarn und Slowakei wird

von U. Hauft, R. Zwickelsdo­rfer

bereits kontrollie­rt. Am Brenner (Italien), wo derzeit nur Züge gecheckt werden, soll ab nächster Woche „die Kontrolldi­chte“erhöht werden. Das sei auch im Sinne des EU-Ratsvorsit­zes. Jährlich passieren 5 Mio. Autos den Pass.

Vieles unklar Kurz telefonier­te gestern mit Merkel, Kickl mit Seehofer. Es sei einem „nicht klar, was Deutschlan­d vorhat“, sagte der Kanzler. Kickl ergänzte: Maßnahmen würden „nicht über Nacht kommen“. Ziel sei es jedenfalls, „Schaden von Österreich abzuhalten“.

Auswirkung für Urlauber Der ÖAMTC erwartet im Sommer längere Wartezeite­n, vor allem bei der Einreise nach Österreich

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Deutscher Innenminis­ter Horst Seehofer, CSU Österreich­s Innenminis­ter Kickl, Bundeskanz­ler Kurz und Vizekanzle­r Strache Deutsche Kanzlerin Angela Merkel, CDU

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