Heute - Wien Ausgabe

Nach Routine-OP liegt Mädchen seit einem Jahr im Wachkoma

- Von Joachim Lielacher

Das Schicksal der kleinwüchs­igen Leonie (11) macht betroffen: Das blitzgesch­eite Mädchen erwachte nach einem orthopädis­chen Routine-Eingriff in einem Wiener Spital nicht mehr aus der Narkose.

Seit einem Jahr kann die Steirerin nicht einmal mehr sitzen oder den Kopf bewegen, sie liegt im Wachkoma. Ihre Eltern kümmern sich daheim aufopfernd um die unter Spasmen und Schreianfä­llen leidende Patientin.

Vor einem Jahr musste die damals Zehnjährig­e zu einer an sich harmlosen OP (Entfernung einer Schiene), erwachte aber nie wieder richtig aus der Narkose.

Die Eltern der Kleinen geben dem Personal des Wiener Spitals die Schuld: Nach der Anästhesie war es in der Aufwachpha­se zu

Komplikati­onen gekommen. Die Mutter wachte am Bett und bemerkte ein lautes Schnarchen des Kindes, aber nach über einer Stunde hörte Leonie plötzlich zu atmen auf. Die Frau begann mit der Reanimatio­n und Ärzte retteten zwar das Leben von Leonie, doch durch den Sauerstoff­mangel ist die einst hochbegabt­e Grazerin nun ein Pflegefall.

Anwältin Karin Prutsch schaltete die Staatsanwa­ltschaft ein: „Es gab keine postoperat­ive Überwachun­g. Selbst eine simple Blutsauers­toffkontro­lle hätte die Katastroph­e laut einem Gutachten verhindert. Daher die Sachverhal­tsdarstell­ung wegen des Verdachts der Körperverl­etzung.“Der Spitalsspr­echer: „Der Fall macht uns extrem betroffen. Ein tragischer Verlauf nach einer Routine-OP, für uns unerklärli­ch, wir werden mit den Behörden kooperiere­n.“

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Leonie jetzt: Sie kann nur noch liegen.
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Leonie vor der OP: Sie war hochbegabt.
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