Heute - Wien Ausgabe

Luft holen, hier taucht Carmen todesmutig für 2 Minuten ab

- Von Manuela Tiefnig

Ab 19. Juli findet Georges Bizets durchtrieb­ene „Carmen“29 Abende lang im Bodensee ihr bitteres Ende, da Don Josés Liebe unerfüllt bleibt. Wie, darüber rätseln täglich 7.000 Festspielf­ans – bis jetzt.

Die Bregenzer Festspiele bringen Licht ins Dunkel: Wenn der Gehörnte (Martin Muehle) seine Carmen (Lena Belkina) in der Schlusssze­ne ertränkt, ist das Team auch für die zweite Spielzeit der imposanten Oper (ab 19.7.) mit allen Wassern gewaschen!

In zweieinhal­b Minuten muss die Diva in einer Schnell-Umzugskabi­ne in Neoprenanz­ug und Spezial-Kostüm (mit ExtraReißv­erschlüsse­n geht’s schneller) schlüpfen. Die Pressluftf­lasche wird kaschiert, das Verbindung­sstück versteckt sich in einer Rose. Das Mundteil setzt die Sängerin vorm nassen Abgang unbemerkt ein: Während sie 2 Minuten lang vergebens um ihr Leben strampelt, gibt’s ein klares Notsignal.

Nach der Prozedur (das vollgesoge­ne Outfit wird mittels Karren abtranspor­tiert) holt sich die Lady im trockenen Kleid den Applaus. Make-up und Fake-Tattoo sitzen, die Haare weniger: 2017 wurden 40 Föhne nachgekauf­t!

 ??  ?? Das bleibt bei Carmens Untergang verborgen: Der Schlauch der Pressluftf­lasche steckt unter dem Spezialkle­id … … das Mundstück sitzt, sie taucht rund zwei Minuten ins knietiefe Wasser ab! So spielt sich der Überlebens­kampf vor den Augen der 7.000...
Das bleibt bei Carmens Untergang verborgen: Der Schlauch der Pressluftf­lasche steckt unter dem Spezialkle­id … … das Mundstück sitzt, sie taucht rund zwei Minuten ins knietiefe Wasser ab! So spielt sich der Überlebens­kampf vor den Augen der 7.000...

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