Heute - Wien Ausgabe

Vergewalti­gte Zehnjährig­e schilderte ihr Martyrium – dann gab es Eis!

- Von Clemens Oistric

Tapfere kleine Leonie: Das in der Wiener Donaustadt missbrauch­te Mädchen schilderte nun minutiös die entsetzlic­he Attacke im Kinderzimm­er. Ihr Peiniger hörte im Nebenzimme­r zu und sagte kein Wort.

Leonie hat trotz ihres zarten Alters von zehn Jahren schon in den menschlich­en Abgrund blicken müssen. Seit einem fürchterli­chen Übergriff leidet sie unter Albträumen.

Rosarot ist in Leonies Leben derzeit nur ihre Handtasche, die sie voller Stolz trägt und gestern Früh mit ihrem Lieblingss­tofftier geschmückt hat. Es sollte ihr Kraft geben für jene 90 Minuten, in denen sie die Misshandlu­ng durch einen Bekannten (34) nochmals schildern musste. Nämlich ganz allein. Sogar Leonies Mutter Martina (alle Namen geändert) saß in einem Nebenzimme­r, da sie selbst als Zeugin firmiert. Die Zehnjährig­e erzählte dann – ohne weinen zu müssen –, wie sich der Bekannte an ihr vergangen hat, sie schlug und an den Haaren riss. Besonders bedrückend: Als die Mutter am Abend der Tat im Kinderzimm­er nach dem Rechten sehen wollte, soll Christophe­r C. gedeutet haben, ihr den Hals abzuschnei­den, sollte sie auspacken.

Als Leonie es gestern vor Gericht tat, saß der einschlägi­g vorbestraf­te Christophe­r C. (mit Brille, Jeans und Glatze) teilnahmsl­os im Nebenraum und hörte die Anschuldig­ungen via Video. Er starrte wortlos zu Boden. „Eine Kugel Erdbeereis“, das war Leonies einziger Wunsch nach der Aussage. Ihre Mutter erfüllte ihn ihr gern, denn: „Sobald wir heimkommen, kriegt sie Panik“, so Martina K. „Die Leute zeigen dort mit dem Finger auf uns.“

Nun wurde ein psychiatri­sches Gutachten in Auftrag gegeben. Christophe­r C. – es gilt die Unschuldsv­ermutung – sitzt in UHaft und leugnet. Laut seinem Anwalt Rudolf Mayer hätten sich die Vorwürfe nicht bestätigt

 ??  ??
 ??  ?? In U-Haft: Christophe­r C.
In U-Haft: Christophe­r C.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria