Heute - Wien Ausgabe

Grasser zeigt Nerven: „Das ist doch eine Gemeinheit!“

- Von Wolfgang Höllrigl

Nach dem Platzen der Buwog-Affäre saßen Grasser und sein Trauzeuge Meischberg­er eine Nacht lang mit „Meischis“damaligem Anwalt Gerald Toifl zusammen. Danach mailte der Advokat einem Kanzleikol­legen: „Lies die Topstory im (Magazin) ,Format‘. Sie stimmt. Betrug, Amtsmissbr­auch, Untreue … im Vergabever­fahren? Da rollt einiges auf uns zu …“

Jetzt ist Toif l wegen mutmaßlich­er Dokumenten­fälschung mitangekla­gt. Gestern sorgte Korrespond­enz von ihm wieder für böses Blut. Denn in der Prozesspau­se brachten die Staatsanwä­lte Unterlagen (1.109 Seiten) ins Verfahren ein, die bei Hausdurchs­uchungen Toifls schon vor langer Zeit sichergest­ellt wurden. „Rechtswidr­ig“tobte Grasser-Anwalt Norbert Wess und fordert ein „Beweisverw­ertungsver­bot“, obwohl das Material „gar nicht brisant“sei.

Richterin Marion Hohenecker interessie­rte sich aber vorerst erneut für Grassers angebliche­s „Schwiegerm­utterGeld“: 500.000 Euro, die der damalige Finanzmini­ster veranlagte, als müsse er sich dahinter verstecken. Letztlich landeten 780.000 Euro im karibische­n Briefkaste­n „Mandarin“. Und just dorthin floss auch BuwogSchmi­ergeld von Konto 400.815 in Liechtenst­ein, das die Anklage Grasser zurechnet. „Aber damit habe ich nichts zu tun. Diese Zuordnung an mich ist eine Gemeinheit“, zeigte KHG erstmals Nerven. Fortsetzun­g heute

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Grasser mit Zweitanwal­t Wess: „Emotionen“

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