Al Bano: „Ich gehe nie in Pension!“
Sagt ausgerechnet einer, der Mörbisch am 7. und 8.8 anlässlich seiner großen Abschiedstour in Little Italy verwandelt. Bei der „Notte Italiana“an Al Banos Seite: Romina Power – Exfrau, Wegbegleiterin, unverzichtbare Hälfte des „Coppia d’oro“. Wir trafen sie in Wien zum Interview.
„Heute“: Seelenheil, Urlaubsfeeling, „Felicità“– das entsteht, wenn Sie gemeinsam singen. Macht das die Sprache, sind’s die Stimmen oder einfach Sie beide?
Romina Power: Ich glaube tatsächlich, dass die Vibration, die entsteht, wenn unsere Stimmen aufeinandertreffen, im Unterbewusstsein etwas auslösen. Es ist die Kombi. Und jeder, der diesen Ton hört, ist dann irgendwie glücklicher.
„Heute“: Das Bild des „Coppia d’oro“, des Goldpaars, ist seit Jahrzehnten in Stein gemeißelt – auch, wenn sich längst viel geändert hat. Wie lebt es sich mit diesem Image?
Romina: Das ist kein Image, das sind einfach wir.
„Heute“: Hatten Sie trotz des enormen Erfolgs nie das Bedürfnis, irgendwie damit zu brechen? Wenn auch nur, indem Sie statt Italopop Heavy Metal hören oder Gin Tonic statt Rotwein trinken?
Romina: Bei einer Show in Italien sang Al Bano einmal „Felicità“und ich machte einen Rap dazu. Das war lustig. Bei Popsongs hat man nur eine be-
stimmte Anzahl von Wörtern zur Verfügung, aber ich hatte an dem Tag viel mehr zu sagen. Außerdem gab’s diesen „Bruch“bereits: Ich war 15 Jahre weg von alldem. Habe gemalt, geschrieben und Zeit mit meiner Mutter verbracht. Al Bano: Man kann im Kolosseum ein Fenster machen. Das geht,
von Maria Dorner
es wäre dann aber nicht mehr das Kolosseum. So ist das bei uns …
„Heute“: Und trotzdem gehen Sie nach dieser Tour in Pension? Al Bano: Nein, ich gehe nie in Pension, aber ja, es wird unsere allerletzte Tour sein. Wir beenden sie am 31.12. in Polen. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich dann innehalten und verarbeiten, was passiert ist. Meine Ischämie, die Herzattacke, alles. Die Musik war immer meine Medizin, mein Zauberteppich, der mich von Erfolg zu Erfolg getragen hat. Von der harten Arbeit in den Weinbergen Süditaliens bis nach Mailand und weiter. Sie wird immer in meinem Leben sein. Immer.
„Heute“: Allein weiterzumachen ist für Sie keine Option, Romina?
Romina: Nein, das wäre furchtbar langweilig. Ich werde malen und schreibe an einem Musical, das weltweit gespielt werden soll.
„Heute“: Ich singe unter der Dusche „Sempre, Sempre“. Und Sie?
Romina: Die Beatles, Bob Dylan und neuerdings auch Coldplay.
Al Bano: Ich singe da nicht. Ich hab mit waschen genug zu tun.
Am 7. und 8.8. lädt das Duo gemeinsam mit Toto Cotugno, Ricchi e Poveri und Co. zur „Notte Italiana“auf die Seebühne Mörbisch: www.heute.at/tickets