Mildes Urteil für Wiener Todeslenker
■ Unter Drogen, zu schnell ■ Kein Führerschein ■ Fahrerflucht
Mit bis zu 118 km/h und unter Medikamenten-Einfluss krachte ein 44-Jähriger mit seinem Jaguar gegen ein anderes Auto. Dessen 51 Jahre alte Lenkerin starb. Das Landesgericht urteilte milde.
Es war ein schrecklicher Unfall: Am 10. Februar 2018 um 9.30 Uhr krachte auf der Neuwaldegger Straße (Hernals) ein Jaguar X-Type frontal gegen einen anderen Pkw. Der Unfall-Lenker (44) raste mit 89 bis 118 km/h (statt erlaubten 50 km/h) über die Straße, als es zum Crash kam. Die 51-Jährige, gegen deren Pkw der Jaguar krachte, wurde eingeklemmt. Sie starb. Es stellte sich heraus: Der Mann stand zum Crash-Zeitpunkt
unter dem Einfluss von Drogenersatz-Präparaten.
Gestern stand der 44 Jahre junge Pensionist vor Gericht. Es stellte sich heraus: Der Mann, der seit 2001 eine Substitutionstherapie macht, war trotz winterlicher Verhältnisse mit Sommerreifen unterwegs, dürfte die Kontrolle über den Jaguar verloren haben, als er mit der Freisprecheinrichtung beschäftigt war. Obwohl er selbst schwer verletzt war (gebrochene Rippen, abgebissene Zunge), beging er Fahrerflucht. „Aus Angst vor der Polizei, weil ich keinen Führerschein habe“, so der Mann laut „wien.orf.at“zur Richterin. Führerschein hat er seit 1994 keinen mehr. Das (nicht rechtskräftige) Urteil am Landesgericht: 15 Monate teilbedingte Haft, davon vier unbedingt