„Wie von einem Panzer überfahren“
■ Niki Nationale isst schon Semmeln und trinkt Astronauten-Nahrung ■ Aber: Er hat Schmerzen
Sieben Ärzte für Niki. Laudas Medizin-Team sprach gestern im weißen Kittel über den Mann mit der roten Kappe. Eine Transplantation rettete ihm zum bereits dritten (!) Mal das Leben. So liefen die Schicksalstage des Champions ab.
Märchen Sommergrippe Die Erkrankung, die sich Niki Lauda (69) auf Ibiza einfing, ist nicht Auslöser des Dramas. Im AKH wird eine massive Entzündung der Lungenbläschen festgestellt. Nach medikamentöser Behandlung tritt zuerst Besserung ein, schließlich kommt es zu schweren Komplikationen. Laudas eigener Körper greift die Lunge an – und zerstört sie völlig. Beim Atmen gelangt kein Sauerstoff mehr ins Blut – es herrscht akute Lebensgefahr!
Die dramatischen Stunden Zehn Tage lang liegt Niki auf der Intensivstation, er ist bei vollem Bewusstsein, doch nur eine Maschine hält ihn am Ende noch am Leben. Die von seiner Frau gespendete Niere droht den Dienst zu versagen. Er hat nur noch Tage.
Die erlösende Nachricht Plan A – schwere Medikamente – ist gescheitert. Also schwenken die Ärzte auf Plan B um: Ein neues Organ muss her. Man meldet Lauda bei „Eurotransplant“an. Es herrscht „höchste Dringlichkeit“. Dann der Anruf aus Deutschland – und die neue Lauda-Lunge wird in einer Blitz-Aktion eingeflogen.
Der rettende Eingriff Sechsstündige OP im AKH – alles geht gut.
Das Stehaufmännchen Lauda atmet nach 24 Stunden selbstständig. Das Ärzteteam um Walter Klepetko ist „sehr zufrieden“.
Die Kraft der Familie Noch kann Lauda seine Lieben nicht aus eigener Kraft umarmen. Aber die Besuche seiner Gattin Birgit und der erwachsenen Söhne spenden Trost – und sind laut den Ärzten sehr wichtig. Mia und Max (8) sollen ihren Vater noch nicht sehen.
Der Weg zurück Derzeit fühlt sich Niki noch „wie von einem Panzer überfahren“. Er macht bereits Atemtraining, übt das Aufsetzen im Bett und versucht, seine Beine zu bewegen. Lauda isst schon Semmeln und bekommt Astronauten-Nahrung. Seine Zukunft: wochenlang Spital, dann Reha. Im ersten Jahr warten viele Kontrollen – und Bangen, dass der Körper die Lunge nicht abstößt