„Kein Schwein interessiert das“
■ Bresnik kritisiert Tod des Davis Cups und den heimischen Verband ■ Schützling Thiem vor US Open noch nicht fit: „Krankheit zieht sich“
In einer Woche starten die US Open – mit Dominic Thiem. Die Nummer neun der Tennis-Welt trainierte am Sonntag erstmals nach seiner Krankheit. „Es zieht sich“, berichtet Trainer Günter Bresnik. „Wir werden das Training langsam steigern, schauen, wie er am Freitag beisammen ist.“
Der Coach glaubt, dass sich sein Schützling in Kitzbühel angesteckt hat. „Da waren viele krank.“
Bresnik erwartet nicht zu viel von den US Open. „Im Moment ist für mich der Davis Cup interessant, dass er da wieder in Form ist.“Das war nicht immer so.
Von 14. bis 16. September trifft Österreich in Graz auf Australien. Es wird der letzte Länderkampf im „Best of five“-Modus sein.
Bresnik stößt die ITF-Reform sauer auf. „Für mich ist das der Tod vom Davis Cup. Den Bewerb gibt es nicht mehr.“Der Team-Titel wird ab 2019 nach dem Masters in einem Turnier unter 18 Nationen vergeben. „Kein Schwein interessiert das. Da wird keine Atmo- sphäre sein.“Für Bresnik machten Heim- und Auswärtsspiele den Bewerb aus, zudem die Belagswahl. Den Termin Mitte November hält er für „absurd“. „Da spielt doch kein TopSpieler.“
Der heimische Tennisverband enthielt sich bei der Wahl der Stimme. „Das verstehe ich nicht. Ich bin enttäuscht“, so Bresnik. „Erstens mag ich nicht, wenn sich jemand verkauft, und zweitens mag ich nicht, wenn das Herz von einem Bewerb rausgerissen wird.“
„Ich mag es nicht, wenn sich jemand verkauft“Günter Bresnik