Bruno Ganz pofelt heute in den Alpen
Auf eine Zigarre mit Sigmund Freud – heute ist der perfekte Tag dafür. Die Verfilmung des Bestsellers „Der Trafikant“(mit Ganz als „Deppendoktor“) feiert Uraufführung beim Filmfestival Kitzbühel.
Es muss nicht immer das Bankerl in der Berggasse sein (sie wurde für den Wien-Dreh letzten Herbst kurzerhand hinter den Heumarkt verlegt). Heute steigt die Rauchpause auf über 762 Metern Seehöhe, wo das 4,6-Mio.Euro-Projekt von Nikolaus Leytner zum ersten Mal gezeigt wird.
„Ich bewundere den einsamen Kämpfer“, so Ganz im Interview über den „Denker mit dem hochinteressanten Werdegang“. Warum? „Seine Erkenntnisse über die menschliche Psyche waren völlig neu und er hat sie gegen alle Widerstände unbeirrt vorangetrieben.“Der Film (wie auch der 2012 erschienene Roman) erzählt – vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse Ende der 1930er-Jahre – von der Freundschaft zwischen dem 17-jährigen Franz Huchel alias Simon Morzé
(verlässt sein Heimatdorf, um in Wien eine Lehre als Trafikant zu beginnen) und Freud.
Dessen körperliche Verfallserscheinungen glaubhaft darzustellen, war die größte Herausforderung für Ganz: „Bedingt durch sein Krebsleiden hatte er starke Probleme beim Sprechen, das belegt auch eine erhaltene Tonaufnahme.“Tragisch, dass der große Schweizer Schauspieler (77) wenig später selbst schwer erkrankte. Er leidet an Darmkrebs („Heute“berichtete) und unterzieht sich derzeit einer Chemotherapie. „Der Trafikant“, mit Gerti Drassl, Johannes Krisch – ab 12.10.
ffkb.at