Schaffen wir rechts mit links?
Ab 1. Jänner 2019 darf man auf drei Linzer Kreuzungen auch bei Rot rechts abbiegen. Das müssen Sie über den Pilotversuch des Verkehrsministeriums wissen, der ein Jahr lang läuft.
Ein zusätzliches Verkehrsschild mit einem Pfeil zeigt künftig an der Ampel an, dass hier Rechtsabbiegen bei Rot erlaubt ist. Und zwar für Autofahrer, Moped-, Motorrad- und Radfahrer. Verboten bleibt es für Bus und Lkw, da deren Lenker weniger Sicht haben (toter Winkel).
Jeder Verkehrsteilnehmer muss
trotzdem an der Haltelinie stoppen und sich vor dem Abbiegen versichern, dass niemand behindert oder gefährdet wird.
Die drei für den Pilotversuch ausgewählten Kreuzungen liegen alle in Linz. Verkehrsminister Hofer (FP) will dadurch „den Verkehr flüssiger gestalten.“Seinen Linzer Parteikollegen und Verkehrsstadrat Hein freut’s, kämpft er doch gegen das „tägliche Stauchaos“.
Die TU Wien begleitet das Projekt wissenschaftlich, das lässt sich das Ministerium 99.750 € kosten.
Die Uni hat auch die Kriterien für die Auswahl von Kreuzungen erstellt: gute Sicht von der Haltelinie aus auf den Querverkehr, Ampeln ohne Richtungspfeile, keine beidseitig kreuzenden Radwege oder Gleise und keine Schulen in der Nähe Autoclubs dafür
Die Autofahrerclubs begrüßen den Pilotversuch generell. Der ARBÖ will jedoch „klare Vorund Nachrangregeln“: „Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht gefährdet werden.“Der ÖAMTC verweist darauf, dass „die meisten Kreuzungen, bei denen das geht, ohnehin bereits mit Spursignalen ausgerüstet sind“