Heute - Wien Ausgabe

Italien stoppte Zusammenar­beit mit BVT

- Von M. Klein, R. Zwickelsdo­rfer

Laut BVT funktionie­rt die Zusammenar­beit mit Auslandsge­heimdienst­en auch nach den Vorgängen im Verfassung­sschutz „unveränder­t gut“. Offenbar nicht mit allen: Italien hat die Kooperatio­n „geblockt“.

Der italienisc­he Auslandsge­heimdienst AISE will nicht mehr mit dem Bundesamt für Verfassung­sschutz

und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) zusammenar­beiten. Das haben die Italiener bereits im März dem Innenminis­terium, konkret dem Bundeskrim­inalamt (BKA), mitgeteilt, wie ein interner Mailverkeh­r, der „Heute“vorliegt (s.o.), zeigt.

Weil Italien offenbar kein Vertrauen in den Geheimdien­st mehr hat, bemüht man sich stattdesse­n um eine intensiver­e Zusammenar­beit auf Ebene der Polizei. Diesen Wunsch hat laut den Mails eine italienisc­he Verbindung­sbeamtin des Geheimdien­stes bei einem „Arbeitsbes­uch“im BKA „eindringli­ch“deponiert. Kriminalpo­lizeiliche Erkenntnis­se würden vor allem für die Terrorismu­sbekämpfun­g benötigt.

Allerdings: Die Beamtin holte sich eine Abfuhr, geht aus einem weiteren, mit „Vertraulic­h !!!! “betitelten Mail von BKA-Direktor Franz Lang hervor. Solche Anliegen müssten auf „Ebene der Polizeiche­fs“geklärt werden. Gemeint: die Generaldir­ektorin für die öffentlich­e Sicherheit, Michaela Kardeis, und Peter Goldgruber, Generalsek­retär im Innenresso­rt.

Auch in Deutschlan­d steht das BVT unter Beobachtun­g. „Bei einem Dienst, der seine sensiblen Geheimniss­e, Informatio­nen und Quellen von Partnerdie­nsten nicht schützen kann, ist Vorsicht geboten“, sagte August Hanning, Ex-Chef des deutschen Bundesnach­richtendie­nstes, der „Bild“

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BVT-Chef Gridling

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