Behörden-Zirkus um Roncalli in Wien
■ Tiere in 3D ■ Amt verlangt eigene Security für alle 11 Laserbeamer
Behörden-Zirkus um den Circus Roncalli: Wie „Heute“aus Rathauskreisen erfuhr, wäre Bernhard Pauls spektakuläre Lichtshow in Wien beinahe abgedreht worden. Nun gibt es enorme Auflagen.
Alles auf Schiene. Eigentlich. Bernhard Pauls Circus rollt zur Stunde per Bahn nach Wien. Die Ankunft der 80 historischen Wagen am Nordwestbahnhof ist für morgen, 9.00 Uhr, avisiert. Die Hauptstadt freut sich auf eine nie da gewesene HolografieEinlage, die der Roncalli-Chef
unter Einsatz von zwei Jahren harter Arbeit und 200.000 Euro Finanzmitteln ersonnen hat.
Echte Tiere sind erstmals tabu. Elefanten, Pferde, Goldfische und Clowns werden nur noch mittels 3D-Lichteffekten in die Manege projiziert. „Diese Show ist elefantös“, meldete „Heute“daher gestern auf der Titelseite.
Was da noch keiner ahnte: Beinahe hätte es einen tierischen Aufreger gegeben. Da elf Laserbeamer mit 88.000 Lumen Lichtleistung – das ist 80 Mal so hell wie ein Leuchtturm – für die Inszenierung vonnöten sind, machte der Magistrat Zirkus. Bei einer Vorstellung in Innsbruck wurden daher Experten der Technischen Universität (TU Wien) vorstellig und analysierten die Bedrohungslage.
Und das, obwohl stolze 250.000 Menschen das großartige „Storyteller“-Programm bisher unbeschadet überstanden haben. Alle erlebten zwar einen heftigen Angriff auf die Lachmuskeln, kamen aber mit dem Leben (und Augenlicht) davon.
Dennoch gibt es nach der TUExpertise strikte Auflagen für das Wien-Gastspiel – und die muten durchaus clownesk an: Bei den 59 Vorstellungen am Rathausplatz müssen alle elf Beamer von einem eigenen Security gesichert werden. So soll verunmöglicht werden, dass Besucher auf der Suche nach Erleuchtung irrtümlich ins gleißende Licht schauen. Zudem muss das Areal um die Apparate mit einer Kordel abgesperrt werden. Zwei Plätze pro Loge fallen daher weg.
Tickets sind aber noch verfügbar – unter: www.roncalli.at