Geheimer Retter für Kasperl
Pssst! Wer die 100.000 Euro zahlen möchte
Schockstarre in der Kasperlwelt: Manfred Müller, Direktor des Puppentheaters, geht Ende April 2019 in Bühnenpension und sucht Nachfolger. Roncalli-Direktor Bernhard Paul zeigt Interesse.
Am 28. April 2019 wird Manfred Müller, die Stimme hinter Kasperl, Petzi, Tintifax, Dagobert & Co., im Mittleren Saal der Wiener Urania (City) zum letzten Mal zu hören sein.
Der jetzt 69-Jährige geht nach 23 Bühnenjahren in die wohlverdiente Pension und sucht nun Nachfolger für das legendäre Puppentheater, das über
drei Generationen und 68 Jahre hinweg Groß und Klein begeistert hat.
Beim „Heute“-Besuch in seinem Haus in Trautmannsdorf (NÖ) lässt sich Müller in seinen Bürosessel sinken: „Wissen Sie was ich sicher nicht will? Auf der Bühne sterben …“
Damit dem Publikum das Lachen darob nicht im Hals stecken bliebe, sucht Müller zeitfern über seine Homepage einen betuchten Käufer für Dekos und Figuren. Preis: 100.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Inhalt: 400 gepflegt erhaltene Handpuppen, zwei Dutzend Bühnenvariationen sowie Textbücher für insgesamt 48 verschiedene Stücke.
Falls die Urania weiter bespielt werden soll, ist dort eine Jahresmiete von 45.650 Euro zu entrichten, 25 Prozent der Einnahmen aus der hochprofitablen Bühne müssen an die Betreiber abgeliefert werden.
Die Urania selbst will das Inventar selbst nicht kaufen, auf „Heute“-Anfrage zeigt jedoch ein finanziell hochpotenter und einschlägiger Unternehmer Interesse. Zirkusdirektor Bernhard Paul lässt ausrichten, „großes Interesse“an der Kasperlsammlung zu haben. Denn: „Clown und Kasperl sind ja praktisch verwandt.“