Heute - Wien Ausgabe

China plant für Online-Spiele Zeitlimit

Zu viele Kinder kurzsichti­g: Behörden wollen sie weg vom Schirm

- Von Jörg Michner

„Sitz nicht dauernd vor dem Fernseher, davon werden sie Augen kaputt“, warnen Mütter seit Jahrzehnte­n ihre Kinder. Jetzt hat Chinas Bildungsmi­nisterium diese Weisheit aufgegriff­en, um die steigende Kurzsichti­gkeit im Land zu bekämpfen: Es veröffentl­ichte eine Liste mit mehreren Maßnahmen, die von sieben weiteren Ministerie­n unterstütz­t werden.

Details gab man noch keine bekannt, allerdings wurde die Medienbehö­rde GAPP bereits damit beauftragt, das Vorhaben umzusetzen. Der Kernpunkt der Ankündigun­g: Es soll in Zukunft eine Obergrenze geben, wie lange Minderjähr­ige online spielen dürfen.

Denn laut einem Bericht aus dem Jahr 2015 sind 450 Millionen Chinesen, rund ein Drittel der Bevölkerun­g, kurzsichti­g – Tendenz steigend. Präsident Xi Jinping hat erst vorige Woche verlangt, dass etwas dagegen getan werden müsse.

Doch nicht nur die Spielzeit soll limitiert werden. Die Behörde soll auch die Zahl der Online-Spiele reduzieren und die Menge an Neuveröffe­ntlichunge­n reglementi­eren. Außerdem sollen Maßnahmen zur Altersbesc­hränkung kommen.

In Österreich spielen 4,9 Millionen Menschen Offline- und Online-Spiele; wie viele Bürger kurzsichti­g sind, ist aber nicht bekannt – auch wenn Ärzte von einer stetigen Zunahme an Patienten berichten. Was halten Sie von Chinas neuem Plan?

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