„Rotlicht-König“vor Gericht lammfromm
Beim Prozess in Wien wurde gestern ein Berserker erwartet. Denn Puff-Insider Peter L. (47) hat Nacktstarlet Wendy Night und eine Anwältin online grob-ordinär gestalkt. Doch der Angeklagte überraschte.
Laut Anklage war er von Sinnen. Vor Gericht aber wirkte er so besonnen, dass Kiebitze baff waren. Denn vor Richter Gerald Wagner saß Peter L., der als „Laufhauskönig“bloggt.
Tatsächlich hat der HTLAbsolvent kein Bordell, dafür aber Talent zu PR. Und das nützte er geschickt, um Rotlicht-Storys in Medien und auf Facebook zu forcieren – bis seine Postings auf einmal klangen wie von Godzilla auf Crystal Meth.
Auslöser: Eine kurze Beziehung 2015 mit ATV-Nacktstarlet Wendy Night. Als die Blondine von ihm genug hatte, wurde Peter L. beharrlich bösartig. Drei Jahre stalkte und beschimpfte er die Ex im Web vulgär. Auch 47.000 Euro Geldstrafen (unbezahlt) konnten sein Cyber-Mobbing nicht bremsen. Also wurde er im Mai zu fünf Monaten bedingt verurteilt.
Und weil er sich beim Prozess von Anwältin Astrid Wagner im Stich gelassen fühlte, verleumdete und verängstigte der Berserker fortan auch die Juristin, bis er in U-Haft genommen wurde.
Für die Verhandlung gestern hatte Peter L. „eine große Abrechnung“angekündigt. Dann aber zeigte sich die Leistung seines Topanwalts Nikolaus Rast.
Denn gut beraten, rechnete der „Laufhauskönig“nur mit sich selbst ab („Ich habe drei Millionen Euro Schulden“) und gab sich überraschend so soft, als könne er nicht einmal Schlagobers schlagen: „Ich bin schuldig, bereue tief, werde alle Postings löschen und eine Therapie machen.“
Der Richter honorierte den Wandel: sieben Monate teilbedingt, nur zwei in Haft