Heute - Wien Ausgabe

Beim „Schweinern­en“Mord bestellt?

Ex-Fleischer (69) soll dicken Ex-Cop angeheuert haben ■ Freispruch

- Von Clemens Oistric

Ein echter Wiener geht nicht unter. Nicht einmal unter trostlosem Verdacht. „A schens Büdl, bittschen“, mit diesen Worten begrüßte Rupert K. – Typ Mundl – gestern die Fotografen am Wiener „Landl“.

Er stand zum bereits zweiten Mal vor Gericht, weil er einen Auftragski­ller zur Beseitigun­g seiner Ex angeheuert haben soll. In Durchgang eins setzten Berufsrich­ter den Schuldspru­ch der Geschworen­en aus. Rupert K. (69) damals: „A bissal a Glück hob i a no im Leben.“

Angeklagt war der Mann (19 Vorstrafen), da er einem verdeckten Ermittler („Ich nannte ihn der Schweinern­e, weil er so dick ist“) 10.000 Euro dafür geboten haben soll, damit der seine Ex-Frau beseitigt. Rupert K. – ein pensionier­ter Fleischer – will den Job des Mannes sofort gerochen haben: „Wenn man in einem Schweinest­all arbeitet, kriegt man den Geruch einer Sau.“Das Mordkomplo­tt sei „nur Rederei“gewesen: „Ich hab das alles nur gespielt und wollte wissen, wie weit er geht.“

„Ja, er ist ein Strolch“, sagte sein Anwalt Rudolf Mayer. Aber: „Einen Auftragsmo­rd, für den erst im Nachhinein bezahlt wird, den gibt’s nicht.“Das sahen auch die Geschworen­en so – Freispruch im Zweifel, Urteil nicht rechtskräf­tig

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Rupert K. (69) kam lächelnd zum Prozess – und ging als freier Mann.
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Anwalt Rudi Mayer

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