Heute - Wien Ausgabe

Kreuz-Zeichen

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Heute vor 23 Jahren habe ich das Amt des Erzbischof­s von Wien angetreten. Es war der 14. September 1995. Das Datum war und ist für mich ein starkes Zeichen: Am 14. September ist jedes Jahr das Fest der „Kreuzerhöh­ung“. Es erinnert an eine alte Überliefer­ung: Im 4. Jahrhunder­t habe man in Jerusalem die Reste des Holzes entdeckt, an dem Jesus gekreuzigt worden ist. Ob es genau dieses Holz war oder nicht, eines ist sicher: Das Kreuz Christi ist für alle Christen ein wichtiges Zeichen. Deshalb ist es seit 2.000 Jahren überall zu finden, wo Christen leben. Und so wird es und soll es auch bleiben. Ich halte es für gut und wünschensw­ert, dass das Kreuz seinen Platz in unserem Land behält.

Heute, an diesem 14. September 2018, bewegt mich vielmehr die Frage, was das Kreuz in meinem eigenen Leben bedeutet. Wir sagen zu Recht: Jeder hat sein Kreuz zu tragen! Ich weiß, dass viele Menschen sehr viel Schwereres zu tragen haben als ich. Ich danke Gott für eine im Großen und Ganzen gute Gesundheit. Sorgen blieben mir nicht erspart, aber auch da ist mir bewusst, dass viele Menschen sehr viel drückender­e Sorgen zu tragen haben. Eines aber habe ich immer wieder erlebt: Das Kreuz ist nicht nur Leid, es ist auch Sieg über das Leid. Jesus hat sein schweres Kreuz erlitten, aber er ist auferstand­en und lebt. Deshalb hilft es mir, zum Kreuz aufzuschau­en. Das Leid hat nicht das letzte Wort. Am Ende wird alles gut!

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