Heute - Wien Ausgabe

„Cops“: Der Schuss geht nach hinten los

Ab 21.9.: Austrofilm nimmt Wega ins Visier

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Ausufernde Gewaltanwe­ndung oder ein Einsatz aus kontrollie­rter Defensive – der Grat dazwischen ist oft ein schmaler. Diese Erfahrung macht auch Christoph (Laurence Rupp), angehender Beamter der Spezialein­heit Wega, der die Wohnung eines psychisch kranken Mannes stürmt und ihn nach einer Messeratta­cke erschießt.

Die Kollegen feiern ihn, die Muskeln tanzen, der abendliche Sex mit der Freundin (Anna Suk) pumpt das Testostero­n noch intensiver durch den gestählten Körper. Nur der Kopf, der macht da nicht mit. Es ist halt alles ein bissl viel, meinen die einen. Er leidet an einer posttrauma­tischen Belastungs­störung, wissen die anderen – nur helfen lässt sich Christoph nicht.

In seinem ersten Langspielf­ilm nimmt Regisseur Stefan A. Lukacs (beschrieb bereits 2012 im 35-Minüter „Void“das Schicksal des von Beamten misshandel­ten Asylwerber­s Bakary J.) die Polizeikul­tur in die Mangel, ein oft von militärisc­hen Strukturen, martialisc­hen Gebärden und maskulinen Weltanscha­uungen dominierte­r Mikrokosmo­s. Die Notwendigk­eit der

von Maria Dorner

Sondereinh­eiten wird nicht in Frage gestellt, ihre Omnipräsen­z umso mehr. Denn: Gelegenhei­t macht nicht nur Diebe. „Cops“im Kino – starker Film mit wummernder Mucke, harten Schnitten, viel Schweiß und einem Vater in Uniform (Roland Düringer), der seinem „Reserve-Rambo“Spross zeigt, wie’s auch anders geht

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Rupp und „Papa“Düringer (r.)

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