Heute - Wien Ausgabe

Brexit-Streit am „Schnitzelg­ipfel“

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Start „unseres“EU-Gipfels in Salzburg. Mittwochab­end dinierten (und stritten) die Teilnehmer wie die Ritter der Tafelrunde in der Felsenreit­schule. Und Kommission­schef Juncker stellte klar: Die EU hat viele Geschmäcke­r.

Liebe geht bekanntlic­h durch den Magen. Beim Dinner der EU-Spitzen in Salzburg aber war von Zuneigung vielfach wenig zu spüren. Und das, obwohl Jean-Claude Juncker

Österreich in einem ORF-Interview zuvor „Geschmack“attestiert hatte. Er hielt aber fest, dass die EU nicht nur aus Wiener Schnitzel bestünde, „da braucht es auch französisc­hen Speck und mediterran­es Gemüse“. Die Geschmäcke­r seien eben unterschie­dlich. Die österreich­ische Ratspräsid­entschaft sei aber bislang sehr nach seinem Gusto. Kurz’ Job sei „nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig“, er mache das „sehr gut“.

Englands Premier Theresa May hingegen spuckte Kurz – er drängte die Briten zu „einem Schritt vorwärts“– in die Suppe: Sie forderte Zugeständn­isse der EU, lehnte forsch die Pläne zu Nordirland als „völlig inakzeptab­el“ab (Brüssel will, dass die Nordiren im EU-Binnenmark­t bleiben). Juncker attestiert­e, dass den Briten eine Portion österreich­ischer Hausversta­nd guttäte, glaubt aber an eine Einigung: „Die Suppe wird nicht so heiß gelöffelt, wie sie gekocht wird.“Für Pfeffer sorgte EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk, er schlug einen „Brexit“-Sondergipf­el im November vor.

Heißes Thema Migration: Kurz will noch heuer den Außengrenz­schutz neu definieren. Sein Rezept: in Salzburg den nötigen Diskurs führen, dann Beschlüsse fassen. Auch hier schaut es sehr nach einem Sondergipf­el aus

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Küsschen für den Kanzler: Juncker mit Kurz
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