Wird Fußball per Gesetz „gratis“?
Seit heuer ist die Fußball-Bundesliga allein beim Bezahlsender Sky live zu sehen. Türkis-Blau will nicht mehr „tatenlos zusehen“, startet Gespräche, um den Live-Fußball zurück ins Free-TV zu bringen. Ein mühsames Match.
Seit 2001 legt eine Verordnung jene Großereignisse fest, die im FreeTV zu sehen sein müssen. Dazu zählen etwa Olympia, SkiWM oder Opernball (s. Rote Karte). Diese Liste soll adaptiert und erweitert werden, kündigten Sportminister
Strache und Medienminister Blümel an. Anlass: das Bundesliga-Aus im ORF. Man habe mit vielen Fans und Vereinen gesprochen, „da gab es auch kritische Stimmen“, so Blümel. Jetzt will man mit Verbänden und Sendern Gespräche über eine Ausweitung starten, um „die österreichische Identität sicherzustellen“.
Detailfragen, wie viele Spiele im Free-TV laufen sollen und ob auch Champions- und Europa League umfasst wären, müssten erst geklärt werden. In bestehende Rechte (Sky hat vier Jahre Vertrag, Anm.) werde nicht eingegriffen, versichert Strache.
Bei Sky heißt es zu „Heute“: „Eine Erweiterung der Großereignis-Liste ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. EU-weit machen weniger als die Hälfte der Mitgliedsstaaten von dieser Liste Gebrauch. Die österreichische ist etwa im Vergleich zur deutschen ziemlich umfangreich.“
Doch selbst wenn es zu einer Einigung kommt: Das letzte Wort hat die EU-Kommission. Sie muss eine Neuregelung innerhalb von drei Monaten notifizieren