Schlag nach bei Kurz: Neue SP-Chefin sorgt für Köpferollen in Partei
Die Klubchefin macht sie selber, Bundesgeschäftsführer wird ihr Vertrauter Thomas Drozda: Mit ihrer Personalrochade hat sich Pamela Rendi-Wagner zumindest am Papier große Machtfülle gesichert.
Bevor sich Pamela Rendi-Wagner Dienstagabend erstmals als neue SPÖ-Chefin präsentierte, war bereits bekannt, dass der bisherige Klubchef Andreas Schieder von sich aus zurücktreten wird.
Im Bundesvorstand mit seinen 68 Mitgliedern brachte Rendi-Wagner dann eine weitere Personalie durch: Bundesgeschäftsführer Max Lercher, ein Steirer, muss seinen Posten nach nur wenigen Monaten räumen. Ihm folgt ein Vertrauter der neuen SPÖ-Chefin nach: Thomas Drozda, Ex-Kulturminister. Bei seiner Wahl gab es acht Enthaltungen, unter anderem von Steiermarks
Landesparteichef Schickhofer. Um Drozdas Bestellung wurde heftig gestritten, weil die neue SPÖ-Führung ausschließlich aus Wienern besteht.
Denn: Die Klubführung übernimmt Rendi-Wagner selbst – sie hat daher sowohl im SP-Klub als auch in der Partei alle Fäden in der Hand, verfügt über eine große Machtfülle. Partei-Übernahme à la Sebastian Kurz …
Dass sie selbst Klubchefin werde, begründete Rendi-Wagner so: „Es ist mir wichtig, in der Arbeit stark operativ tätig zu sein. Ich möchte rasch an die Arbeit gehen.“Über die Ablöse von Lercher: „Ich brauche ein Team, dem ich vertraue.“
Zur Lage der SPÖ meinte sie, dass „wir bisher vielleicht zu wenig klare Antworten gegeben haben. Ich will direkte, verständliche Antworten. Ich will die Menschen positiv ansprechen, ohne ihre Ängste zu ignorieren.“Im Mittelpunkt werde „soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und ein fairer Leistungsbegriff“sein. Nach etwa 15 Minuten entschwand Rendi-Wagner wieder – Journalistenfragen waren nicht zugelassen.
Die Feuerprobe steht ihr noch bevor: Am Bundesparteitag in Wels (24./25. November) muss sie sich der Wahl der 900 SP-Delegierten stellen
„Ich brauche ein Team, dem ich vertraue“Pamela Rendi-Wagner